Kinostart: Los Versos del Olvido – Im Labyrinth der Erinnerung

Am 12.07.2018 startet Sabcat Media den Film von Alireza Khatami im Kino. Der Film, der aus Mitteln des Evangelischen kirchlichen Entwicklungsdienstes in der Produktion gefördert wurde, erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der in einem fiktiven lateinamerikanischen Land am Rande der Stadt auf einem Friedhof arbeitet. Als Unruhen ausbrechen und die Geheimpolizei des diktatorischen Regimes die Leichenhalle mit unbekannten Toten füllt, bleibt der Leichnam einer unbekannten jungen Frau zurück. Der Friedhofswärter, der, wie alle Figuren des Films keinen Namen hat, setzt alles daran, ihr eine würdige Beerdigung zu ermöglichen. So begibt er sich auf eine Reise, in der sich das Fantastische und das Reale zunehmend durchdringen. In ihrer Begründung für den „Film des Monats“ schreibt die Jury der Evangelischen Filmarbeit: „Im Labyrinth der Erinnerung“ ist ein kritisches Sterbegedenken für eine Gesellschaft, die nicht mehr weiß, was sie vergessen hat. Und auch ein Denkzettel, dass an der Bewahrung von Erinnerungen Würde liegt. Selbst dann, wenn es keine schönen sind. In seiner Kritik in epd-Film (7/18) meint Manfred Riepe: „ … Mit solchen wunderbar unaufgeregten Szenen schlägt Khatami eine Brücke zwischen iranischer Poesie und dem magischen Realismus lateinamerikanischer Erzähler. Ihm gelingt ein melancholisch-meditativer Film voll skurrilem Witz. … Diese heterogenen Einflüsse verdichtet er zu einem stimmigen Trip, der die Grenzen zwischen Fantasie und Realität neu auslotet und durch seine diskrete Bildgewalt überzeugt. Ein stilles Meiserwerk.“
Der Film wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit dem INTERFILM-Preis zur Förderung des interreligiösen Dialogs ausgezeichnet.