An einem Meeresarm in der Nähe der senegalesischen Atlantikküste lebt Mossane in dem kleinen Dorf Mbissel. Ihr Name bedeutet in der Sprache der Serer 'Schönheit'. Weil sie von vielen Männern im Dorf begehrt wird, und weil selbst ihr Bruder Ngor mehr als nur brüderliche Zuneigung zu ihr empfindet, wird der Heiler und Hellseher Baak um Rat gefragt. Baak, Mossanes Onkel, rät den Eltern, die Tochter schleunigst zu verheiraten. Bei der Suche nach einem Ehemann stehen Tradition und wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund. Und so fällt die Wahl auf Diogoye, einen in Frankreich lebenden wohlhabenden Emigranten, von dem Mossane nur eine Photographie kennt. Doch Mossane liebt den mittellosen Studenten Fara und ist keinesfalls bereit, sich dem Beschluss der Eltern einfach zu unterwerfen. Die Hochzeitsvorbereitungen nehmen ihren Verlauf und für kurze Zeit scheint es als unterwerfe sich Mossane unter den Willen der Eltern. Umso schockierter zeigen sich die Gäste, als sie bei der Hochzeit offen rebelliert: "Ich werde nicht gefragt, aber ich heirate den Mann, den ich liebe." Dabei kann sie auf keinerlei Verständnis hoffen: "Ehre kommt vor Gefühlen!" hält man ihr entgegen. Und zudem hat ihr Bräutigam - nicht zuletzt wegen seiner üppigen aus Frankreich mitgebrachten Geschenke - ohnehin alle hinter sich. Mossane erscheint die Flucht als einziger Ausweg. In der Hochzeitsnacht versucht sie, mit einem Boot den Meeresarm zu überqueren. Doch dies wird ihr nicht gelingen. Aus einem die Handlung einrahmenden Lied, ist von einer Legende zu hören, der zufolge alle zweihundert Jahre ein Mädchen geboren werde, das wegen seiner Schönheit sterben müsse. Doch dieser Mythos wird nur scheinbar als unabänderliches Schicksal beschworen. Vielmehr appelliert Safi Faye an den Widerstandsgeist der Jugend, der sich gegen die Scheinheiligkeit und den Opportunismus wendet, die als Tradition kaschiert werden.
Safi Faye zu Mossane:
„Die Situation der Afrikanerinnen ist nicht mehr nur eine Frage des Gegensatzes zwischen den feudalistischen Traditionen und dem Ruf nach Moderne. Für Mossane und Millionen anderer Mädchen bedeutet es nicht weniger als wirtschaftliche Erpressung.“
Kurzinfos
„Die senegalesische Filmemacherin Safi Faye hat den Frauen Afrikas eine Liebeshymne gewidmet, die durchdrungen ist von einer realistischen Sicht auf die Tradition.“ Ecrans D’Afrique
„Safi Faye erreicht von den Darstellern ein zugleich einfaches und doch bewegtes Spiel, und vom Kameramann Jürgen Jürges, einem der besten seiner Generation, faszinierende Bilder dieser Afrikanerinnen, die ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen.“ Variety