Der Film „Verse des Vergessens – Oblivion Verses” des iranischen Regisseurs Alireza Khatami wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit dem INTERFILM-Preis zur Förderung des interreligiösen Dialogs ausgezeichnet. Der Film, der aus Mitteln des Evangelischen kirchlichen Entwicklungsdienst in der Produktion gefördert wurde, erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der in einem fiktiven lateinamerikanischen Land am Rande der Stadt auf einem Friedhof arbeitet. Als Unruhen ausbrechen und die Geheimpolizei die Leichenhalle mit unbekannten Toten füllt, bleibt der Leichnam einer unbekannten jungen Frau zurück. Der Friedhofswärter, der, wie alle Figuren des Films keinen Namen hat, setzt alles daran, ihr eine würdige Beerdigung zu ermöglichen. So begibt er sich auf eine Reise, in der sich das Fantastische und das Reale zunehmend durchdringen. In der Urteilsbegründung der Jury heißt es: „In seinem Film erzählt Alireza Khatami von Verlust, Erinnerung, verschwundenen Körpern und von Trauer. Eine überzeugende Bildsprache vermittelt ein starkes Gefühl von Mitgefühl und Menschlichkeit. Für die Toten wie für die Lebenden Sorge zu tragen vereint uns, auch wenn diese Haltung sich historisch und religiös in unterschiedlichen Traditionen und Ritualen niedergeschlagen hat.“ Der Film erhielt in Venedig außerdem den Preis für das beste Drehbuch der Reihe Orizzonti und den des internationalen Kritikerverbandes „Fipresci“ für den besten Debütfilm. „Verse des Vergessens“ läuft auch beim Toronto International Film Festival.
„Verse des Vergessens“ von Alireza Khatami bei den Filmfestspielen von Venedig ausgezeichnet