In einem abgeriegelten Land, aus dem kaum jemand heraus- und fast nichts hineinkommt, steht das Meer noch einmal mehr als anderswo für Offenheit und Grenzenlosigkeit. In Gaza-City surfen etwa 20-30 Personen: Männer, Kinder und eine Frau. Noch. Doch Sabah, die einzige Surferin aus Gaza, ist bald 18 Jahre alt, und wird gemäß der Tradition bald heiratnt und das Wellenreiten aufgeben. Ihr Vater hat ihr das Surfen beigebracht, als sie klein war. Er ist stolz auf seine Tochter und würde ihr das Wellenreiten sicherlich gerne weiterhin ermöglichen. Doch für die Gesellschaft ist das ein Problem, denn Frauen dürfen nicht mehr gleichzeitig mit Männern ins Wasser, haben zu gehorchen, zu heiraten, sich unterzuordnen. Wer als Frau die Traditionen respektiert und nicht mit den Konventionen brechen möchte, kann nur heimlich oder gar nicht surfen. Deswegen machen sich Sabah und Filmemacherin Dörthe Eickelberg – mit dem Einverständnis des Vaters – noch vor Tagesanbruch auf zum Strand. Glücklich gleitet Sabah auf den Wellen. Denn auch wenn sie das Surfen nicht aufgeben möchte, sind der Einfluss der Gesellschaft und die Dominanz bestehender Rollenbilder zu groß.
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