Djibril Diop Mambéty über den ersten Teil seiner Filmtrilogie, die er den kleinen Leuten seiner Heimat widmet: „Marigo träumt von seinem Instrument, der ‚Congoma’, die die boshafte Vermieterin aufgrund ausgebliebener Mietzahlungen konfisziert hat. Um es zurückzubekommen, kauft sich Marigo ein Los der Staatslotterie. Ein kostbares Dokument, das er sorgfältig an seine Türe klebt, damit es niemand entdeckt. Und wie es das Schicksal will, gewinnt seine Nummer. Zu seinem Ärger jedoch hat Marigo das Los allzu gründlich an der Tür festgeklebt, und er muss sie letztlich aus den Angeln reißen und sie auf dem Kopf zum Schalter der Staatslotterie tragen. Allerdings stellt sich am Schalter ein letztes Hindernis heraus: zwar hat er das Große Los gezogen, doch die für die Auszahlung unerlässliche Kontrollnummer befindet sich auf der Rückseite des angeklebten Lottoscheins. Das Los muss also um jeden Preis herunter, aber so, dass die Kontrollnummer keinen Schaden nimmt. Da Marigo eine geniale Idee. Am Ozean, auf einem Stein sitzend lässt er seine kostbare Tür von den Wellen liebkosen. Das Meer an der Westküste des Atlantiks kann abends schrecklich sein. Viel Glück, Marigo. Musiker und Märtyrer.“
Vor dem Hintergrund der massiven Abwertung des an die französische Währung gekoppelten CFA erhält die Radiowerbung, die den Kauf von Lotterielosen als einzig sinnvolle Geldanlage anpreist, eine unfreiwillig seriöse Note. Und so hintergründig erzählt Djibril Diop Mambéty durchgängig seine teils komische, teils auch groteske Geschichte. Es ist aber auch eine ernste Geschichte aus dem Alltag der kleinen Leute, wie sie in Dakar, aber auch in jeder anderen afrikanischen Stadt spielen könnte.
Kurzinfos
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Der Film steht für Kinos als DCP und bluray zur Verfügung. Wegen der Konditionen wenden Sie sich bitte an uns: 0711-2847243