Im Tuk-Tuk zur Freiheit

Straßenverkehr ohne erkennbare Regeln, lautes Brüllen und Hupen, allgemeine Aggressivität – Alltag auf den Straßen von Sri Lanka. Die kleinen Autorikschas mit ihren drei Rädern, die den lautmalerischen Namen Tuktuk tragen, schlängeln sich durch dieses Chaos wie eine zerbrechliche Nussschale durch einen Sturm auf hoher See. Aber sie sind unentbehrlich für die meisten Menschen und sie werden fast ausschließlich von Männern gefahren. Allmählich ändert sich das. Der Film stellt drei Pionierinnen am Steuer vor.

Anulawathi, Thushari und Jega sind Tuktukfahrerinnen. Sie haben diesen Beruf nicht freiwillig gewäjhlt, sie hatten keine Wahl. Alle wurden von ihren Männern verlassen und mussten einen Weg finden, um sich und ihre Kinder zu ernähren. Sie haben sich in den schwierigen Verhältnissen zurechtgefunden, unter anderem indem sie andere Frauen als feste Kundinnen gewinnen konnten. Außerdem werden sie teilweise von Organisationen unterstützt, die Frauen stärken wollen. Ihre Probleme hören damit nicht auf. Denn ihre Kinder machen ebenfalls Sorgen. Aber wenigstens müssen sich Anulawathi, Thushari und Jega niemandem unterordnen.

Dieser Einblick in das gesamte Leben der Frauen, der trotzdem immer auch wie eine Momentaufnahme wirkt, macht den Charme des Films aufs. Auch die jüngste Vergangenheit Sri Lankas mit dem langen und verheerenden Bürgerkrieg wird gestreift.

Die Regisseurin Sabiha Sumar hat immer wieder Geschichten über starke Frauen in paternalistischen Gesellschaften erzählt und auch diese neue Reportage zeigt einen hellsichtigen Blick auf individuelle Schicksale in starren Strukturen.

Kurzinfos

2022
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
43 Minuten
Format
DVD
Untertitel
Sprachfassung
OmU

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