Der Film ist Teil der DVD "King Cotton Baumwolle als Schicksal"
Der Film erzählt vom Schicksal zweier Dörfer in Ostafrika. Die Menschen dort leben seit Generationen von der Baumwolle, dem wichtigsten Rohstoff unserer Bekleidungsindustrie. Ein Dorf baute auf die Industrialisierung der Landwirtschaft mit viel Technik und teuer importierter Chemie – und stirbt heute in der Schuldenfalle. Das zweite Baumwolldorf versuchte es dagegen mit dem biologischen Anbau von Baumwolle und erntet schon nach wenigen Jahren beschiedenen Wohlstand und blickt mit viel Zuversicht in die Zukunft.
Über ein Vierteljahrhundert folgt die Kamera einem der Wege in die Armut der Schuldenkrise, nach Muhenda, einem Dorf auf dem in den 70er Jahren des vergangen Jahrhunderts viele Hoffnungen ruhten. Das Dorf wurde vor 30 Jahren zum Musterdorf des industrialisierten Anbaus im Land: stolz waren die Bauern von Muhenda auf teuer importierte Traktoren und Chemie aus Europa. Mit den Jahren aber fielen die Preise für die weiße Naturfaser auf dem Weltmarkt und Traktoren und Sprühmittel wurden unbezahlbar. Ihr Dorf geriet in die Globalisierungsfalle. Der Staat Tansania – einer der ärmsten der Welt – war verschuldet und als sein staatssozialistisches Wirtschaftssystem schließlich bankrott ging, war auch der Baumwollanbau „modernen Stils“ tot. Die industrielle Musterfarm verfiel zur Ruine und die Menschen von Muhenda blieben ohne Einkommen. Seither ist der Hunger häufig zu Gast im Dorf und die Leute überleben nur Dank eigenen Anbaus von Nahrungsmitteln.
Den verarmten Bauern von Muhenda fehlt einen neue, zeitgemäße Anbaumethode, fairer partnerschaftlicher Handel, der sie vor den brutalen Schattenseiten der Globalisierung schützt. Daß es dazu gelungene Ansätze gibt, zeigt der Film „Mavuno Safi – saubere Ernte“ am Beispiel einen anderen Dorfes im Nordwesten Tanzanias. Mit Hilfe von engagierten schweizer und deutschen Textilunternehmen hat man dort in den biologischen Anbau von Baumwolle investiert, spart teure Devisen, schont die Natur und kann derzeit einen höheren Preis als bei der konventionellen Anbaumethode erzielen.
Weil in den letzten Jahren unsere Baumwollbekleidung ins Gerede kam, weil kaum eine andere Pflanze schon auf dem Feld mit so viel Chemie besprüht wurde, wuchs die Nachfrage nach biologisch angebauter Baumwolle. Die Suche nach Alternativen zu den hochgiftigen Anbau- und Verarbeitungsprozesse eröffnete so auch den Bauern in Tanzania wieder Märkte, Hoffnungen und einen bescheidenen Aufschwung, indem sie Biobaumwolle nach produzieren und dabei organischen Anbaumethoden folgen.
Der Film will zeigen, daß verändertes Verbraucherverhalten in einer Welt voll globaler ökonomischer Verstrickungen Wirkung hat und in einem Dorf im fernen Tanzania zur Existenzsicherung beitragen kann.