Früher Boomtown, jetzt Geisterstadt: Arlit, im Norden des Niger gelegen, war dank seiner Uranvorkommen in den 70ern ein Eldorado, das 25.000 Arbeiter ernährte und sich mit dem Etikett "zweites Paris" schmückte. Arlit verhieß Abenteuer und Zukunft. Nach dem Verfall der Uranpreise und dem Aufstand der Tuareg Anfang der 80er Jahre und dem Rückzug des Uran fördernden Konzern Gogema versank die Stadt jedoch rasch in lähmender Lethargie. Die Hoffnungen auf wirtschaftliche Erholung wurden enttäuscht; die radioaktive Vergiftung der Bevölkerung fordert nach wie vor ihre Opfer. Viele leiden an Asthma, manche sterben daran. Heute dient die Wüstenstadt Immigranten als Etappenziel auf dem Weg nach Europa. Sie kommen aus allen Ländern Afrikas an diesen staubigen, trostlosen Ort, um sich von hier aus nach Marokko oder Algerien durchzuschlagen. Auch wenn bittere Armut den Alltag bestimmt, so ist Arlit trotzdem der faszinierende multikulturelle Schmelztiegel geblieben, der es einmal war.
Der Film beschäftigt sich mit der überraschenden Vielzahl von unterschiedlichen Ethnien – einem Ergebnis der kontinuierlichen Migration –, die die Stadt zu einem unvergleichlichen, phantastischen Ort macht.
Arlit, ein zweites Paris
Arlit, deuxième Paris
2005
Regie
Idrissou Mora-Kpai
Altersempfehlung
ab 16 Jahren
Länge
78 Minuten
Format
DVD
Genre
Sprache
Sprachfassung
OmU
Arbeitshilfen