Balljungs - woher kommen die Fußbälle

Am späten Nachmittag trainieren einige Jugendliche auf einem Hamburger Fußballplatz. Die Abenddämmerung ist schon hereingebrochen als die Kamera einem Fußball in die Luft folgt und den Zuschauer mitnimmt auf eine lange Reise.
Morgendämmerung in Sabrana, einem kleinen Dorf in Pakistan, nahe einer größeren Industriestadt. Hier leben Assan und Sagir. Sie gehen aber nicht wie die gleichaltrigen deutschen Jugendlichen zur Schule, sondern sie beginnen schon frühmorgens auf dem Dach ihres Hauses mit dem Zusammennähen von Lederfußbällen. Mit einer starken Ledernadel müssen sie 750 Stichen ausführen bis ein einzelner Ball aus 32 Stücken entsteht. Seit sechs Jahren machen sie diese Arbeit schon und verdienen damit jede Woche ungefähr 20 Mark. Die Familien von Assan und Sagir sind verschuldet. Das Geld wurde für die Hochzeit eines älteren Bruders und für ein neues Hausdach benötigt. Und weil Assans Vater schon vor einigen Jahren starb, ist er froh daß ihm diese Arbeit bleibt, um seine Familie unterstützen zu können.
Im Ort gibt es auch ein Nähzentrum, wo nur Männer arbeiten und dessen Geschäftsführer den beiden Filmemacherinnen nachdrücklich versichert, weder in seiner Firma noch in Heimarbeit wären Kinder oder Jugendliche in der Fußballindustrie beschäftigt. Doch in der Region werden jährlich ungefähr 20 Millionen Bälle produziert, vor allem für die großen Sportarktikel-Händler wie Adidas, Puma und Nike. Offiziell geschieht dies ohne Kinderarbeit, aber die Vertreter der ILO, der internationalen Arbeitsorganisation, wissen anderes zu berichten und sie sind deshalb auch darum bemüht, gemeinsam mit den Firmen und den betroffenen Familien nach Alternativen zu suchen. Wichtigstes Ziel ist es dabei, ausbeuterische Arbeit von Kindern und Jugendlichen zu verhindern und ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen.

Kurzinfos

1999
Regie
Svea Andersson
Anke Möller
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
28 Minuten
Format
DVD
Sprache
Sprachfassung
OmU