Ein Dorf, irgendwo in Kirgisien. Fünf alte Frauen haben ein Neugeborenes auf pastellfarbene handgeknüpfte Teppiche gelegt und feiern seine Aufnahme in die Gemeinschaft. Nach kirgisischer Tradition bieten kinderreiche Familien einem kinderlosen Paar ihr Neugeborenes an, damit sie es großziehen.
Wenige Jahre später ist aus dem Neugeborenen ein Heranwachsender geworden. Beshkempir heisst er, "Fünf alte Frauen". Er lebt mit seiner Großmutter und seinen Eltern, doch seine ganze Liebe gilt der Großmutter. Er spielt mit seinen Freunden, es wird gerannt, geschlagen, die Bienen werden geärgert. Das Leben auf dem Land, keine Hölle und kein Idyll. Zwischen den Streichen und Abenteuern der heranwachsenden Kinder entwickelt sich langsam die Neugierde aufs andere Geschlecht. Aus Wut für eine Zurücksetzung nennt einer seiner Freunde Beshkempir einen "Bastard", verwirrt fragt Beshkempir seine Großmutter, was es damit auf sich hat, erfährt jedoch erst nach ihrem Tod, dass er ein Adoptivkind ist.
Die Großmutter hat ihn jedoch auch zu ihrem Erben ernannt, was Beshkempir während ihres Begräbnisses bestätigt: Wenn seine Großmutter bei einem aus dem Dorf Schulden hat, so zahlt er sie zurück. Wer bei der Großmutter Schulden hat, dem erlässt er sie. Beshkempir ist mit diesem neuerlichen Ritual in die Gemeinschaft der Erwachsenen aufgenommen worden.
Der Film besticht durch die Schönheit alltäglicher Momente. Minutiös verweilt die Kamera auf Details: dem Korn, den Steinen, der Erde, Details, in denen sich die Poesie und Geometrie des Alltäglichen vermittelt. Leben und Weiterleben auf dem Lande, Kindheit, Erwachsenwerden, der Tod. Lakonisch und subtil schildert der Film den Wandel der Kinder zu Heranwachsenden.
Kurzinfos
"Beshkempir beschwört die Aitmatowschen Menschengeschichten. Der Kirgise Aktan Abdikalikow übt mit Gefühlen Zurückhaltung und erzählt den Reifeprozess mit elementarer Poesie, die ganz selbstverständlich von Frühlingslicht durchleuchtet wird." Berliner Zeitung