Der verhüllte Leichnam eines Bauern treibt nach altem ägyptischen Brauch auf einem Floß den Nil hinunter. Wir hören eine Stimme aus dem Off: die Lebensbeichte der über dem toten Körper schwebenden Seele, die auf ihrer Reise den Fluß hinunter in Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart blickt. Die meisterhaft geführte Kamera läßt den Zuschauer auf der Bildebene in die Rolle der schauenden Seele schlüpfen - zunächst im ruhigen Einklang mit der Welt, und dann sich steigernd in Zerrissenheit bis zur unerbittlichen Anklage. Ein poetisches Filmessay, ein Plädoyer gegen sog. Entwicklungshilfe, die für den Regisseur nur die Überheblichkeit der weißen Rasse zeigt. Ein Totenbuch aus der alten Nil-Kultur, die durch den Bau des Assuan-Staudammes zerstört wurde, und zugleich ein Totenbuch für die Erste Welt, deren von der Logik des Profits geprägte Fortschrittlichkeit sich als Zerstörung erweist; aber auch eine Archäologie der Hoffnung für alle Opfer dieser Zerstörung.
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