Dass Du zwei Tage schweigst unter der Folter

Elisabeth Käsemann, geboren am 11. Mai 1947 als Tochter des bekannten Tübinger Theologen Prof. Ernst Käsemann, wurde am 24. Mai 1977 von argentinischen Militärs ermordet.
Das strenge protestantische Elternhaus, die Studentenbewegung im Kreis um Rudi Dutschke haben sie geprägt. Gewalt lehnt sie ab, sie will praktisch helfen. 1968 reist sie nach Bolivien und Argentinien. Hier in der südlichen Hemisphäre, nicht in der satten Bundesrepublik, sieht sie das Feld für eine soziale Revolution. Nach dem Militärputsch von 1976 arbeitet sie in Buenos Aires in einer Widerstandsbewegung mit und hilft politisch Verfolgten.
Im März 1977 wird sie verhaftet. Alle Versuche ihrer Familie, von Freunden und Menschenrechtsorganisationen, sie freizukaufen, scheitern. Elisabeth Käsemann wird gefoltert und am 24. Mai 1977 zusammen mit 15 anderen Gesinnungsfreunden heimtückisch erschossen.
Der Fall Käsemann kommt mehrfach vor den Bundestag - ohne befriedigende Klärung.
Den beiden Autoren gelingt es, über die Rekonstruktion der tragischen Ereignisse hinaus, eine politische Fall- und zugleich eine Familiengeschichte zu erzählen, die zeitgeschichtlich bedeutsam ist und zugleich grundsätzliche Fragen nach politischer und moralischer Verantwortung aufwirft.

Kurzinfos

1991
Regie
Frieder Wagner
Osvaldo Bayer
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
45 Minuten
Format
VHS
Sprachfassung
OmU