Dieser Film erzählt, wie politische Interessen das Leben eines Mannes und seine Familie zerstörten. Und er erzählt, wie eine deutsche Regierung dabei versagte, einen Staatsbürger zu schützen.
Der Neu-Ulmer Khaled el-Masri wurde Silvester 2003 in Mazedonien festgenommen und in ein Geheimgefängnis entführt, in dem er von der CIA verhört wurde. Nach fünf Monaten ließ man ihn frei. El-Masri ging an die Öffentlichkeit. Dadurch wurde die Verschleppung von Terrorverdächtigen über Grenzen hinweg bekannt. Von seiner Regierung wurde el-Masri hierbei im Stich gelassen. Der traumatisierte Mann wurde zum Straftäter, der in einem Großmarkt Feuer legte und später den Bürgermeister von Neu-Ulm verprügelte. Die Ausraster wirkten fast wie ein Geschenk für die verantwortlichen Politiker. Nach seiner Haftentlassung kehrte el-Masri Deutschland den Rücken.
2016 gab die CIA zu, dass es keinerlei Verdachtsgründe gegen ihn gab. 2018 erhielt Khaled el-Masri eine formelle Entschuldigung und 60.000 Euro Schmerzensgeld von Mazedonien.
Schon als die Affäre el Masri bekannt wurde, wollte der Regisseur Stefan Eberlein einen Film über ihn drehen, den er dann aufgrund der Strafhaft von el-Masri nicht realisieren konnte. Als er von el-Masris Rehabilitation erfuhr, nahm er die Spur wieder auf. So konnte der Regisseur auf eigenes Material aus den 2000er-Jahren zurückgreifen, das er mit aktuellen Interviews und Bildern zu einer nüchternen Anklage ergänzte.
Obwohl inzwischen bekannt ist, dass die deutsche Regierung über die Entführung informiert war, gibt es bis heute keine offizielle Stellungnahme zu seinem Fall.