Serafettin Kaya und Rusen Arslan, zwei kurdische Rechtsanwälte verteidigen nach dem Militärputsch von 1970 einige aus politischen Gründen angeklagte Kurden vor Gericht. Weil sie sich weigern, bei diesen Prozessen die kurdische Sprache zu verleugnen, geraten sie selbst in die Rolle von Angeklagten. Bereits der Gebrauch der kurdischen Sprache wird als "terroristischer Separatismus" geahndet. Und bei der Unterdrückung der kurdischen Opposition gehen Polizei, Militär und Justiz mit größter Rücksichtslosigkeit vor. Zunächst werden die beiden Anwälte nur vorübergehend inhaftiert. Nach dem zweiten Militärputsch von 1980 wird Kaya erneut verhaftet, weil er es wagt, Folterungen in Gefängnissen und Polizeistationen öffentlich anzuklagen.
Sein Kollege Arslan befindet sich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder im Militärgefängnis von Diyarbakir in Haft. Wie viele der Mitgefangenen werden auch sie gedemütigt und gefoltert. Nach ihrer Flucht finden sie in Deutschland politisches Asyl.
In der präzisen, sachlichen und ruhigen Schilderung der beiden Juristen wird die türkische Kurdistan-Politik seit Mitte der fünfziger Jahre nachgezeichnet. Sowohl die Berichte über die verschiedenen Prozesse, die sie geführt haben, als auch ihr eigenes Schicksal spiegeln dabei die Erfahrungen und das Leiden ihres Volkes. Aber auch da, wo sie über ihre eigenen bitteren Erlebnisse sprechen, tun sie dies ohne Hass.
Diyarbakir - Ich schäme mich, ein Jurist zu sein
1994
Regie
Karaman Yavuz
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
89 Minuten
Format
16mm
VHS
Genre
Sprachfassung
OmU
Von diesem Film steht eine Kopie nur zu Archivzwecken zur Verfügung. Vorführungen sind nicht mehr möglich. Bitte wenden Sie sich wg. Sichtungsanfragen telefonisch unter 030-325321342 oder per E-Mail: info@ezef.de