In Ecuador gibt es bis heute die höchsten Mangroven der Welt. Je älter die Bäume werden, um so mehr Orchideen, Farne, Ranken und Moose umschlingen sie. Schätzungsweise 200 Vogelarten nisten in den Wäldern. Seit 1526 lebt das „schwarze Volk“ in der Mangrovenregion, ehemalige Sklaven, die sich dort vor den Sklavenhändlern versteckt hatten. Schon damals haben sie ihr Leben eng mit dem der Mangroven verknüpft. Heute sind die sog. „Concheros“ ständig bedroht. Mehr als die Hälfte ihrer Mangroven sind verkauft oder von „Macheteros“ enteignet worden. Schuld daran ist die Shrimpsindustrie, durch die in der Region um Muise, Provinz Esmeraldas, schon ein Großteil der Mangrovenwälder vernichtet wurde. Die Frauen können keine Muscheln mehr finden und die Concheros bekommen ihre Netze nicht mehr voll. Außerdem kaufen die Garnelenzüchter ihnen für wenig Geld Ackerland ab und bauen neue Shrimpszuchtbecken, ohne die Umwelt auch nur im Geringsten zu berücksichtigen. Die industriellen Garnelenzüchter haben die Pazifikküste des Landes in dramatische soziale und ökologische Konflikte gestürzt. Seit 1994 ist die Abholzung zwar gesetzlich verboten, die Regierung jedoch ist jedoch nicht in der Lage, die Mangroven effektiv zu schützen. Doch in der Bevölkerung wächst der Widerstand gegen die Naturzerstörung. Es gibt erste Betriebe, die eine naturverträglich Krabbenzucht betreiben und deren Export-Krabben ein Umweltzertifikat aufweisen. Ein entscheidender Faktor für eine Beendigung der Umweltzerstörung in Ecuador ist deshalb die Aufklärung der Verbraucher über diese Zusammenhänge und ein verändertes Konsumverhalten in den Abnehmerländern.
Essverhalten und Umweltschutz - Mangrovenkiller Krabbenzucht
2002
Regie
Gustavo Yánez
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
20 Minuten
Format
VHS