Faat Kiné, eine 40jährige alleinerziehende Mutter, eine selbstbewusste, attraktive und wirtschaftlich erfolgreiche Geschäftsfrau, eröffnet ihre neue Tankstelle in Dakar. Am selben Tag bestehen ihre zwei Kinder die Abiturprüfung, Anlaß für Faat Kiné, über die Schwierigkeiten nachzudenken, die sie hatte, als sie die Kinder großzog.
Als sie selbst kurz vor dem Abitur stand und sich ihre Schwangerschaft nicht länger verbergen ließ, wurde sie von der Schule verwiesen und von ihrem Vater verstoßen. Und der Vater ihrer Tochter Aby, einer ihrer Lehrer, ließ sie sitzen. Nachdem sie beruflich einigermassen Fuß gefasst hatte, wurde sie auch vom Vater ihres zweiten Kindes im Stich gelassen und noch dazu um ihre Ersparnisse gebracht. Es war ein harter und steiniger Weg, bis sie es zu einer eigenen Tankstelle gebracht hatte, und es gibt nicht wenige, die ihr – noch dazu als Frau – diesen Erfolg neiden.
1960 im Jahr der Unabhängigkeit geboren, personifizieren sich in Faat Kiné Schicksal die Schwierigkeiten und Hindernisse auf dem Weg zu wirklicher Unabhängigkeit. Trotz aller Entbehrungen und Demütigungen hat sie ihren eigenen Weg gefunden. Weder hat sie sich den Anforderungen überkommener Traditionen unterworfen, noch ist sie der Versuchung erlegen, sich dem Lebensstil einer neureichen Bourgeoisie mit ihrem hohlen Getue und überheblicher Protzerei anzupassen. So verkörpern Faat Kiné, ihre Mutter – der die Tradition noch viel gilt – und die Tocher Aby drei Etappen auf dem Weg in die Zukunft. Und die Abrechnung, die ihr Sohn Djib seinem uneingeladen bei der Abitur-Party aufkreuzenden Vater liefert, lässt nicht nur die Großmutter und Faat Kiné hoffen, daß auch Männer zu Veränderungen bereit und in der Lage sind.
Nach Guelwaar ist Faat Kiné der zweite Film einer Trilogie, die Sembène gerade mit Moolaade abgeschlossen hat. Seine drei letzten Spielfilme hat er dem Mut im Alltag gewidmet: „l’héroïsme au quotidien“.
Kurzinfos
Leihen
Kopie ausschließlich für Archivzwecke vorhanden.