Frontière

Zwei Figuren (aus Knetmasse) begegnen sich in einer kargen Landschaft, unter blauem Himmel bei gleissendem Sonnenlicht. Sie sind als Menschen zu erkennen, haben aber kein Geschlecht und keinen Mund. Eine der beiden ist heller als die andere.

Die Figuren sind erstaunt, sich zu begegnen und wirken etwas ratlos. Dann beginnt die eine der anderen mit Handzeichen klarzumachen, dass diese auf die Seite treten solle. Die andere weigert sich. Es kommt zu Handgreiflichkeiten. Beide fallen rückwärts auf den Boden. Darauf ergreift eine Figur einen herumliegenden Backstein und errichtet blitzschnell eine kleine Mauer zwischen sich und die andere Figur. Diese beginnt nun ihrerseits eine Mauer zu bauen. Die erste Figur ist zuerst erstaunt, treibt dann aber den eigenen Mauerbau umso heftiger voran. So kommt es zu einem Wettlauf. Beide bauen in rasendem Tempo eine Mauer, die immer höher und unübersichtlicher wird. Die zwei Mauern werden zu einem unübersichtlichen Labyrinth, aus dem es kein Entrinnen mehr gibt. Die erste Figur erkennt diese Situation, hastet los und sucht einen Ausgang – vergeblich. Darauf ruft sie in ihrer Verzweiflung ein «Hallo», das aber unbeantwortet verhallt.

Am Schluss sind beide Figuren von oben in einer stummen Schattenwelt sichtbar, erschöpft – ohne es zu wissen – Rücken an Rücken sitzend, durch die Mauern getrennt. Der Blickwinkel weitet sich, und schliesslich zeigt sich eine Erdkugel, deren Oberfläche aus einem einzigen Labyrinth besteht.

Kurzinfos

1997
Regie
Christian Fischer
Altersempfehlung
ab 7 Jahren
Länge
5 Minuten
Format
DVD
Genre
Themen