Gold über alles
Tout l'or du monde

In einer verlassenen Region von Guinea, Westafrika, trifft eine große Aufbereitungsanlage für eine Goldmine ein. Für die ortsansässige Bevölkerung eröffnet die Mine auf den ersten Blick neue wirtschaftliche Möglichkeiten. Das Verhältnis zwischen den Arbeitssuchenden vor Ort und dem ausländischen Personal, angezogen vom Gold und schnellem Gewinn, birgt aber auch ein hohes Maß an Konflikten. Im Fall von Schwierigkeiten ziehen die Betreiber der Anlage das Militär hinzu. Der Film zeigt, wie das Gold, das in großem Stil auf Kosten der Natur aus dem Boden befördert wird, das Leben der Menschen, die in seiner Nähe leben, verändert, und er porträtiert jene Menschen, die mit diesen Veränderungen zu kämpfen haben.

In seinem formal außergewöhnlichen Film gelingt es Robert Nugent am Beispiel des Goldabbaus in Guinea eine Parabel auf Ausbeutung und Postkolonialismus zu entwerfen. Die gigantische Naturzerstörung, die mit dem Goldabbau einher geht, wird in den Bildern überdeutlich; die krassen Unterschiede zwischen den Lebenswelten der Firmenmitarbeiter und der einheimischen Bevölkerung, die ihren Lebensunterhalt mit kleinsten Golderträgen bestreitet, werden in symbolischen Bildern hervorgehoben. Mit dem Griot, der das Geschehen als Beobachter und Betroffener kommentiert, führt Nugent ein typisches Gestaltungselement des afrikanischen Spielfilms in seinen Dokumentarfilm ein. Das starke Schlussbild, in dem ein Flugzeug mit dem Gold an Bord über eine verwüstete Landschaft davon fliegt, verdichtet die Aussage des Films und betont die Absurdität der Situation.

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