Nach einem langen Konflikt übernahmen die Huthi-Rebellen Ende 2014 die Macht im Jemen. Seitdem gibt es im Land massenhaft Folter und Verschleppungen. Meistens sind es Männer, die die schiitischen Huthi verärgert haben. Es gibt nur wenige Familien, die noch komplett sind. Das deutsche Auswärtige Amt spricht von über 17.000 Menschen, die in den letzten Jahren im Jemen entführt wurden. Es gibt über hundert illegale Gefängnisse, und in vielen Fällen werden sie dort hingerichtet.
Aber es gibt einige Frauen, die diese Verbrechen nicht schweigend hinnehmen können. Sie haben 2016 den Frauenverband „Abductees Mothers Association“ gegründet, um die Männer aus den illegalen Gefängnissen zu befreien. Sabrina Proskes Dokumentarfilm begleitet die Frauen in ihrem Engagement. Die Filmemacherin konnte nicht in das Land einreisen. Stattdessen schickte sie Aufzeichnungsgeräte zu den Frauen, die dann selbst Aufnahmen von sich machten. Eine versteckte Kamera folgt den Müttern und Ehefrauen der Untergrund-Organisation dabei, wie die Frauen ihren Protest auf die Straße bringen. Sie stehen mit Plakaten auf Plätzen. Sie rufen laut und öffentlich nach ihren Männern, obwohl das lebensgefährlich sein kann. So entsteht ein ungewöhnlich intimer und naher Blick auf ein Land, in dem jede Rechtsstaatlichkeit und jede Zivilcourage unterdrückt werden soll.
Aber selbst wenn einer der Männer ausnahmsweise wieder zu seiner Familie zurückkehrt, hat sein Leid kein Ende, hat die Geschichte kein glückliches Ende. Denn die Erinnerungen an die Folter und die Gefangenschaft halten die Opfer noch lange in ihrer Gewalt.