Kambodscha

Bis heute leidet Kambodscha unter den Traumata, die die Herrschaft der Roten Khmer hinterlassen hat. «Es war ein Leben wie in der Hölle», sagt Ngob Ngèt. Der Lehrer lebt mit seiner Frau, der Weberin Sâm-Ol und den fünf Kindern, einem Enkelkind und Sâm-Ols Vater in einem Dorf in der Provinz Takeo, südlich von Phnom Penh. Die älteste Tochter lebt mit ihrem Sohn seit ihrer Scheidung vom Kindesvater wieder bei ihren Eltern und beklagt die in ihrem Land vorherrschende Schlechterstellung von geschiedenen Frauen gegenüber geschiedenen Männern. Frauen werden nach dem Scheitern einer Ehe gesellschaftlich verachtet und haben meist keine Chance, nochmals zu heiraten. Geschiedene Männer hingegen können ohne Schande – auch mehrmals – wieder heiraten.

An guten Tagen, wenn die Töchter den Haushalt machen, webt Sâm-Ol zwei Meter Seidenstoff. Dafür bezahlt ihr der Händler zwei US $. Ngob Ngèt verdient als Lehrer 15 US $ im Monat. So sind es die Reisfelder, die in Wirklichkeit die Ernährung der Familie sichern. Durch sie haben alle genug zu essen, können Kleidung und Medikamente kaufen und die Kinder zur Schule schicken. Obwohl Ngob Ngèt und Sâm-Ol in ihrem Dorf noch immer auf Strom und fließendes Wasser verzichten müssen, möchten sie nirgendwo anders leben als in Kambodscha.

Kurzinfos

2004
Regie
Gerlinde Böhm
Altersempfehlung
ab 12 Jahren
Länge
26 Minuten
Format
DVD
Sprachfassung
OmU