Ausgangspunkt der dokumentarischen Fiktion eines Mockumentary* sind reale Ereignisse vom Sommer 2003. Damals schreckte ganz Tunis auf, als ein unbekannter Motorradfahrer, bewaffnet mit einer Rasierklinge, durch die Straßen der tunesischen Metropole fährt und Frauen verletzt, die angeblich „unzüchtig“ gekleidet sind. Zehn Jahre später spürt die Regisseurin Kaouther Ben Hania der Geschichte dieses Phänomens nach und fragt, weshalb viele junge Männer sich noch immer mit dem „Challat“ identifizieren und sich damit brüsten, der „echte Schlitzer“ zu sein, der mit seiner Aktion die Unmoral der Frauen sichtbar machen will. In Gesprächen mit Männern im Kaffeehaus, beim Casting zu einem vermeintlichen Spielfilm, mit angeblichen und wirklichen Opfern des „Challat“ und mit Erfindern des „Challat“ Videospiels und des „Virgin-o-meters“ entdeckt sie den alltäglichen Sexismus der tunesischen Gesellschaft. In einer Mischung aus dokumentarisch wirkenden Teilen und Spielszenen entsteht das Bild einer Gesellschaft, in der hinter der frauenfeindlichen Haltung der Männer auch die ungelösten Probleme des Landes sichtbar werden.
* Mockumentary ist ein Filmgenre und die Bezeichnung für einen fiktionalen Dokumentarfilm, der einen echten Dokumentarfilm oder das ganze Genre parodiert. Dabei werden oft scheinbar reale Vorgänge inszeniert oder tatsächliche Dokumentarteile in einen fiktiven bzw. erfundenen Zusammenhang gestellt. Es ist ein geläufiges
filmisches Genremittel für Parodie und Satire und setzt sich somit oft dafür ein, ein stärkeres medienkritisches
Bewusstsein beim Publikum zu schaffen. Der Begriff ist ein Kofferwort (englisch (to) mock = ‚vortäusch
en‘, ‚verspotten‘ (sich mokieren) und documentary = ‚Dokumentarfilm‘). aus: wikipedia
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