Muridi aus Zürich

Muridi Sharif ist 14 Jahre alt. Seit fast zwölf Jahren ist Zürich seine Heimat. Seine Eltern stammen aus Somalia und träumen davon, irgendwann dorthin zurückzukehren. Muridis Zuhause ist nicht wie das von Gleichaltrigen. Mit 35 Jahren haben seine Eltern bereits fünf Kinder. Muridi weiß, dass das für somalische Verhältnisse wenig ist. Beim Essen sitzt die Familie nicht um einen Tisch, sondern auf dem Boden, und gegessen wird nicht mit Besteck, sondern mit der Hand. Am Samstag geht Muridi in die Koranschule. Neben den kulturellen sind es aber auch politische Umstände, die an die Vergangenheit erinnern: Durch den Krieg und die damit verbundene Flucht leben Muridis Verwandte heute über den ganzen Erdball verstreut. Die Grossmutter in Italien oder den Onkel in Deutschland zu besuchen, ist der Familie nicht erlaubt. Da sie in der Schweiz den Status von Flüchtlingen haben, besitzen sie keine Ausweispapiere und können das Land nicht verlassen. Vielleicht sind unbewusst diese Erfahrungen auch der Grund dafür, dass Muridi sich an seiner Schule für den Frieden engagiert. Er hat sich vor drei Jahren zum Peace-Maker ausbilden lassen: Ein Projekt, mit dem in Zürich gegen Gewalt auf den Schulhöfen gekämpft wird. Muridi ist aber kein braver Außenseiter. Auch er vergisst sich manchmal und schlägt wütend auf andere ein, heckt mit seinen Klassenkameraden Streiche aus, liebt Computerspiele und Fussball, coole Kleider und HipHop.

Kurzinfos

2003
Regie
Silvana Ceschi
Rolf Frey
Reto Stamm
Altersempfehlung
ab 12 Jahren
Länge
30 Minuten
Format
DVD
Sprachfassung
OmU