Ellen (Chaiele) und Fritz (Fritzleben) Weintraub, ein älteres jüdisches Paar aus New York, landen auf dem Flughafen Kloten in Zürich. Ellen wollte eigentlich nach Israel, aber Fritz ist es dort zu heiß. Ausserdem gebe es zu viele Araber. Er wollte in die Schweiz, das Land mit dem eindrücklichen Alpenpanorama, der guten Luft und der guten Patisserie. Obwohl Ellen mit diesem Land nichts zu tun haben will, weil sie damals als Flüchtling im Zweiten Weltkrieg an der Schweizer Grenze zurückgewiesen wurde, setzte sich schließlich Fritz durch. Nun sitzt das Ehepaar auf der Gartenterrasse eines Restaurants. Als sich das deutsche Ehepaar Zitzewitz an ihren Tisch setzt, kommen sie sofort ins Gespräch. Dabei nimmt Fritz mit seiner direkten Art kein Blatt vor den Mund. Während er von der Schweiz schwärmt und die deutsche «totalitäre» Art kritisiert, erzählen die beiden Deutschen begeistert über ihre Reise nach Israel. Fritz, der die hohen Temperaturen nicht verträgt und regelmässig seine Pillen schlucken muss, erleidet plötzlich einen Herzanfall. Er wird notfallmässig ins Spital eingeliefert, wo er das Zimmer mit einem Schweizer Namens Kurz teilt.
Die Krankenschwester, die sich um Fritz kümmert, heißt Hayat Khalili und ist Palästinenserin. Fritz ist ausser sich. Von einer «Terroristin» will er sich auf keinen Fall behandeln lassen. Inzwischen lässt sich Ellen von Frau Zitzewitz, die sich ihrer angenommen hat, zu einem Ausflug an den Rheinfall überreden. Durch einen Zufall sitzen schließlich Ellen und die Krankenschwester Hayat im selben Ausflugsbus. Und hier beginnen sich die Ereignisse zu überstürzen. Über Lautsprecher werden die Touristen aufgefordert, für den Abstecher in den Schwarzwald die Pässe bereit zu halten. Ein Schock für Ellen und Hayat; erstere hat sich geschworen, Deutschland nie mehr zu betreten, letztere braucht als Ausländerin in der Schweiz ein Visum für Deutschland. Erst Hayats Drohungen, den Bus mit Gewalt anzuhalten, bringen diesen jenseits der Grenze zum Stehen.
Zu Fuß versuchen die beiden Frauen, in die Schweiz zurück zu gelangen. Unterwegs kommt es zu einer schmerzhaften Auseinandersetzung: Gegenseitig beschimpfen sie sich und werfen einander Herkunft und Vergangenheit vor. Sie werden schließlich von der Grenzpolizei aufgegriffen und zurück an die Schweizer Grenze gebracht. Dank Ellens Pass als US-Bürgerin gelingt es den beiden, den Zoll unbehelligt zu überqueren. Zurück in Zürich merken sie, dass sich zwischen ihnen eine Art Allianz gegen die Widrigkeiten des Lebens gebildet hat.
Im Spital schauen sich Ellen und Fritz die Videoaufnahmen des Abstechers über die Grenze an und kehren nach all diesen Aufregungen wieder in die USA zurück.
Pastry, Pain and Politics
1998
Regie
Stina Werenfels
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
30 Minuten
Format
DVD
Genre
Sprachfassung
OmU
Themen