Der erste Spielfilm der Regisseurin Yamina Bachir Chouikh spielt während der schlimmsten Jahre des Terrors in Algier. Die junge Lehrerin Rachida lebt und arbeitet in dieser Metropole, als sie eines Morgens von einer Gruppe Terroristen entführt wird. Sie fordern von ihr, eine Bombe in die Schule zu transportieren. Obwohl sie Angst hat, weigert sich Rachida, das Attentat auszuführen: sie wird niedergeschossen, aber sie überlebt schwer verletzt. Traumatisiert und voller Furcht verlässt sie mit ihrer Mutter Algier, um in einem kleinen Dorf Zuflucht zu finden. Nach wenigen Monaten beginnt sie wieder zu unterrichten – aber die Ruhe erweist sich als trügerisch, als Terroristen auch im Dorf auftauchen und von einigen Bewohnern unterstützt werden ...
Mehr als 100.000 Bürgerkriegsopfer hat Algerien zu beklagen seit 1991, als das Hohe Staatskomitee die Parlamentswahl wegen des Sieges der Islamischen Heilsfront (FIS) annullierte, die fundamentalistische Partei verbot und damit in den Untergrund trieb. Die Terroraktionen der Islamisten richteten sich seither gezielt gegen Intellektuelle und Journalisten, führten aber auch zu Massakern in der Bevölkerung. Rachida spielt während der Hochphase dieses Konfliktes.
„Das algerische Kino wurde vom Staat in dem Moment brutal gestoppt, als die Bevölkerung dem schrecklichen Drama des Bürgerkrieges ausgeliefert war. Die Leinwände ohne Bilder und das Gefühl zu ersticken, ließen in mir die verrückte Idee aufkommen, gegen den Strom einen Film zu realisieren. (...) Ich wollte die Verwirrung der normalen Bürger festhalten, die bis dato nur wie eine Statistik in der Bilanz der Greueltaten aufgetaucht waren.“ (Yamina Bachir Chouikh)
Rachida
2002
Regie
Yamina Bachir-Chouikh
Altersempfehlung
ab 16 Jahren
Länge
100 Minuten
Format
DVD
Genre
Sprachfassung
OmU
Themen
EZEF
DVD
nicht-gewerbliche öffentliche Vorführung / Institutionen
55,00 EUR
Arbeitshilfen