Der 500. Jahrestag der "Entdeckung" Amerikas wurde 1992 feierlich begangen. Im gleichen Jahr erhielt Rigoberta Menchù den Friedensnobelpreis für ihren Kampf gegen die Unterdrückung ihres Volkes und ihren Einsatz für die Anerkennung der Rechte der Ureinwohner.
Hunger, harte Arbeit und Demütigungen hatte sie schon als Kind auf den Plantagen weißer Großgrundbesitzer erfahren. 1980 verbrannte ihr Vater in der spanischen Botschaft, die er mit anderen Gewerkschaftern nach einem Protestmarsch besetzt hatte, als das Militär das Gebäude anzündete. Ihre Mutter wurde gefoltert und umgebracht, ihr Bruder öffentlich hingerichtet und weitere Geschwister durch Soldaten ermordet. Zwei ihrer Schwestern schlossen sich daraufhin der Guerilla an.
Rigoberta Menchùs Entscheidung für einen Kampf mit friedlichen Mitteln ist keine Selbstverständlichkeit, denn sie selbst will und kann diese traumatischen Erlebnisse nicht vergessen. Verzeihen könnte sie wohl, aber nur dann, wenn es politische Veränderung in Guatemala gebe.
Nicht um ihr Schicksal gehe es, sondern um das ihres Volkes - immer wieder stellt Rigoberta Menchù diesen Zusammenhang her. Nicht sie als Person habe den Friedensnobelpreis erhalten, sondern mit ihr die für ihre Rechte kämpfenden Quiché-Indianer Guatemalas, und auch die anderen Indianer-Völker Süd-, Mittel- und Nordamerikas.
Der Film zeichnet in überzeugender Weise ein Portrait dieser Frau, die schon lange zu einem Symbol des indianischen Widerstandes, aber auch der indianischen Kultur geworden ist.
Rigoberta Menchù
1992
Regie
Felix Zurita
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
21 Minuten
Format
VHS
Genre
Sprachfassung
OmU
Themen