To see if I'm smiling - Um zu sehen ob ich lächle
Lir' ot Im Ani Mehayehet

Sechs junge Frauen sprechen zum ersten Mal öffentlich und ohne jede Verklärung über ihren Dienst in der Israelischen Armee. Die Soldatinnensprechen mit großer, oft schockierender Offenheit über ihre zweijährige Militärzeit, die sie in den »Besetzten Gebieten«, also im Gazastreifen, der Westbank und den Golanhöhen abgeleistet haben. Sie sprechen über die an Palästinensern verübten Grausamkeiten, die sie gesehen oder an denen sie beteiligt waren; über ihre moralischen Zweifel; über den rüden Umgang ihrer männlichen Kollegen mit ihnen als Frauen. Was sie erlebten, hat diese jungen Frauen zutiefst geprägt und verändert, hat sie zu traurigen, verletzten, oft zynischen Erwachsenen gemacht; hat ihre Träume und Hoffnungen auf ein gerechtes Leben zerstört. In eindrücklichen, sehr intimen und bewegenden Interviews zeigt der Film wie die tägliche, kriegerische Auseinandersetzung die Frauen auch Monate, Jahre später nicht loslässt.
 
Tamar Yarom erzählt, wie sie dazu kam, diesen Film zu drehen: »1988 wurde ich in die Israelische Armee eingezogen. Ich war 18 Jahre und begierig darauf, meinen Dienst zu tun und meinem Land zu dienen. Während der Dienstzeit wurde ich in die Besetzten Gebiete geschickt. Ich kam in eine Welt, in der andere Regeln und ein anderer moralischer Code galten, die nicht zu jenen passten, mit denen ich aufgewachsen war. Plötzlich war ich einer der Besetzer, einer der bad guys.
In diesem Film spreche ich mit sechs Soldatinnen, die ihren Dienst in den Besetzten Gebieten ableisteten. Sie erzählen ihre Geschichte zum ersten Mal. Es sind Erinnerungen, die sie tief beschämen und die sie am liebsten vergessen würden, die aber aufgezeichnet werden, damit sie jeder sehen, beurteilen und kritisieren kann. Es hat vier Jahre gebraucht, diese Frauen zu finden, die tapfer genug waren, sich an diesem Film zu beteiligen. Sie haben sich dazu entschlossen, darum wissend, dass es ihre Vergangenheit nicht ungeschehen macht und es sie auch nicht von ihrer Schuld befreit. Aber es war ihre Chance, dieses Mal ihre Verantwortung zu übernehmen. Für diese Frauen, wie auch für mich, ist dieser Film ein politischer Akt. Es ist unser Schrei für eine Veränderung.
Wir haben eine schmerzvolle Lektion über uns gelernt, und wir haben uns entschlossen, sie mit anderen zu teilen, in der festen Überzeugung davon, dass sie einen Wert für jede und jeden haben, der sich darum bemüht, ein moralisches Leben zu führen.«

Kurzinfos

2007
Regie
Tamar Yarom
Altersempfehlung
ab 16 Jahren
Länge
60 Minuten
Format
DVD
Sprache
Sprachfassung
OmU

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