Sudan, Kenia, Äthiopien, Somalia und Nigeria stehen unmittelbar vor einer Hungersnot. Das zeichnet sich seit Monaten ab und seit Monaten wird darüber berichtet. Nach Angaben der UN sind 20 Millionen Menschen akut von Hunger bedroht. Doch von den 4,4 Milliarden Dollar, die die Vereinten Nationen als Nothilfe für unbedingt notwendig erachten, hat die Staatengemeinschaft noch nicht einmal die Hälfte zugesagt.
Über den Zusammenhang von Bildern verhungernder Menschen in den TV-Nachrichten und der Spenden- bzw. Zahlungsbereitschaft in den zahlungskräftigen Ländern wird, wenn die Katastrophe da ist, regelmäßig geredet und geschrieben.
Dabei gibt es Filme, die ohne Schreckensbilder auskommen, und tiefgreifend über Hunger und seine Folgen aufklären, die aber auch auf den Zusammenhang von Hunger und Überfluss verweisen – auf einige möchten wir Sie für Ihre Bildungsarbeit aufmerksam machen:
Der äthiopische Regisseur Yared Zeleke stellt eine Familie ins Zentrum seines Spielfilms Ephraim und das Lamm, die durch den strukturellen Hunger dazu gezwungen ist, ihr Zuhause zu verlassen. In Marcus Vetters Dokumentarfilm Hunger ist die Region um den Turkana See in Kenia, die auch jetzt wieder unmittelbar von Hunger betroffen ist, eines der fünf Beispiele. Michael Enger zeigt in Der Fall Mubende und der bittere Geschmack der Vertreibung den Zusammenhang von Landgrabbing und Unterernährung in Uganda auf, wo ein deutscher Kaffeekonzern daran mitbeteiligt war, dass Bauern von ihrem Land vertrieben wurden. In Valentin Thurns Dokumentation Essen im Eimer geht es um die Verschwendung von Lebensmitteln bei uns. Und der brasilianische Kurzfilm Insel der Blumen verknüpft in vielschichtiger Weise den Skandal des Hungers mit dem Thema (Verteilungs-)Gerechtigkeit.
Mit diesen Hinweisen möchten wir dazu anregen, diese oder andere Filme in der Bildungsarbeit einzusetzen, um dazu beizutragen, auch die politischen Entscheidungsträger zu mobilisieren. Schreiben Sie Ihren Bundestagsabgeordneten und fordern Sie diese auf, nicht auf die Hunger-Bilder zu warten, sondern die von Bundesaußenminister Gabriel, Entwicklungsminister Müller und einzelnen Abgeordneten geforderte Aufstockung des deutschen Beitrags auf den Weg zu bringen.