EZEF-Filme beim Summer-Special der Berlinale 2021
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
das außergewöhnliche Summer-Special der Berlinale 2021, das vom 09.-20.06. in verschiedenen Freiluftkinos stattfindet, stellt eine Auswahl aus allen Sektionen des Festivals vor.
Der iranische Spielfilm „Ballad of a White Cow“ von Behtash Sanaeeha und Maryam Moghaddam (Iran, Frankreich 2020, 105 Min.) war im Wettbewerb der Berlinale im März 2021 für ein Fachpublikum zugänglich und feiert nun am 17.06.2021 Weltpremiere mit Publikum. Der Film ist außerdem am 18.06. und 19.06.2021 im Summer-Special der Berlinale zu sehen.
Als Mina ein Jahr nach der Hinrichtung ihres Ehemannes erfährt, dass er einem Justizirrtum zum Opfer gefallen ist, bricht ihr mühsam aufrecht erhaltene Alltag mit ihrer kleinen stummen Tochter zusammen. Die Entschädigung, die man ihr anbietet, weckt Begehrlichkeiten bei der Familie ihres Mannes, doch sie will mehr über die Verantwortlichen erfahren. Als Reza, ein angeblicher Freund ihres Mannes, in ihr Leben tritt, werden die Dinge nur scheinbar leichter (https://www.berlinale.de/de/programm/programm/detail.html?film_id=202101305).
Der Film, der in der Produktion von Brot für die Welt aus Mitteln des kirchlichen Entwicklungsdienstes gefördert wurde, erzählt eine bewegende Geschichte um Schuld und Vergebung, die weit über das Schicksal des Einzelnen hinausgeht.
Im Sonderprogramm „Fiktionsbescheinigung“ des Berlinale Forums erlebt auch der Film „18 Minuten Zivilcourage“ von Rahim Shirmahd (Deutschland 1991, 18 Min.), der seit langem bei EZEF für die Bildungsarbeit zur Verfügung steht, eine neue Würdigung. Darin rekonstruiert der aus dem Iran nach Deutschland geflüchtete Regisseur den gewaltsamen Tod des 19-jährigen Asylbewerbers Kiomar Javadi im Sommer 1987. Kiomar Javadi war nach einem vermeintlichen Diebstahlversuch von Angestellten eines Supermarktes in Tübingen erwürgt worden. Aussagen von Augenzeugen und Gerichtsprotokolle belegen die Untätigkeit von umstehenden Passanten und sind erschütterndes Zeugnis des herrschenden Unverständnisses gegenüber der prekären Situation von Flüchtlingen, die bei uns leben. Die Parallelen zum Tod von George Floyd, der am 25.05.2020 in Minneapolis starb nachdem ihm ein Polizist 9 ½ Minuten mit dem Knie die Atemluft abdrückte, sind unübersehbar. Auch der jugendliche Flüchtling, der 18 Minuten lang ohne Hilfe im Würgegriff eines Supermarktangestellten verharren musste, konnte nicht überleben. Der Film steht online vom 19.-30.06.2021 im Arsenal 3 zur Verfügung, im Zeitraum 19.-28.08.2021 ist er im Sinema Transtopia Berlin in einigen Kinovorführungen zu sehen (https://www.arsenal-berlin.de/de/home/einzelansicht/article/8607/2796.html).
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Mit freundlichen Grüßen
Bernd Wolpert
EZEF
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