Ägypten in der Gegenwart. Ein kleiner Angestellter schlägt sich durch, teilt das Geld genau ein, das er seiner Frau für den Haushalt gibt und versucht, seinen Chef zu beeindrucken.
Deshalb ist es eine große Ehre, als der Chef zur Geburtstagsfeier des Kindes kommt. Die Feier ist trostlos. Dann kommt der einzige Höhepunkt: eine Zaubershow. Der Vater wird als Freiwilliger nach vorne geholt, steigt in einen Kasten und nach dem Zauberspruch tritt heraus – ein Huhn. Applaus.
Die Sache hat einen Haken: der Vater ist verschwunden oder zum Huhn geworden, die Rückverwandlung scheitert. Was eine absurde Anekdote sein könnte, entwickelt sich zu einem Alptraum, vor allem für die Frau und Mutter. Sie muss sich um alles alleine kümmern: arbeiten in einer ausbeuterischen und sexistischen Gesellschaft, mit dem Militär verhandeln, dass sie die kleine und schmutzige Wohnung behalten darf und sich um die Kinder kümmern. Die Frau erhält dabei keinerlei Unterstützung, im Gegenteil, alle Männer sehen sie als wehrloses Opfer. Aber die Frau wehrt sich und wird stärker.
Währenddessen sitzt zuhause das Huhn in einem Zimmer, das immer dreckiger und verwahrloster wird.
Omar El Zohairy ist ein bedrückendes Porträt des heutigen Ägyptens gelungen, weit weg von allen Klischees über Pyramiden und Nilfahrten. Der Film ist realistisch und lebt gleichzeitig von Symbolen und Andeutungen.
El Zohairy fordert die Zuschauer*innen heraus, sich auf eine fremde Welt einzulassen, um das Verständnis der Welt zu korrigieren und zu erweitern. Der Film hat bei zahlreichen Festivals Preise gewonnen, so in Karthago und Cannes.