Migrant*innen in der Ernte
Bittere Orangen

Frisches Obst und Gemüse das ganze Jahr über sind für uns selbstverständlich geworden. Die negativen Folgen für die Umwelt sind inzwischen in breiten Kreisen der Gesellschaft bekannt. Weit weniger bekannt ist, wer das Obst und Gemüse erntet. Unter welchen Bedingungen diese Menschen leben und arbeiten, scheint nicht von Bedeutung zu sein. Hauptsache, dass das Pflücktempo stimmt.

Diese Erntehelfer*innen sind zu einem großen Teil Migrant*innen. 4.000 bis 5.000 von ihnen arbeiten zum Beispiel in Italien bei der Ernte von Tomaten und Orangen. Eine Million Wanderarbeiter insgesamt bestellen Europas Felder.

Ihr Status, meist ohne Papiere und ohne jegliche Absicherung, macht sie angreifbar für ausbeuterische Praktiken. Sie arbeiten ohne Verträge oder Versicherung für geringste Löhne. Diese Ausbeutung auf Europas Feldern ist nicht die Ausnahme oder ein Versehen, sondern die Regel. Diese Ausbeutung hat System und den Zweck, den gewohnten Lebensstandard in Europa zu sichern.

Dieser Film begleitet mehrere Erntehelfer*innen in Griechenland, Italien, Spanien, Portugal und Deutschland bei ihrer Ernte von Oliven, Orangen, Erdbeeren oder Blaubeeren. Sie stehen im Mittelpunkt, sie erhalten Stimmen und Gesichter, sie erzählen trotzig und bitter.

Der Film zeigt auch Lösungen auf, schildert, wie im EU-Parlament um ein neues europaweites Lieferkettengesetz gerungen wurde, das die Supermärkte stärker in die Verantwortung nimmt. Und dokumentiert, wie eine Kooperative in Süditalien faire Orangen produziert und damit ihren Arbeitern menschenwürdige Bedingungen schafft.

Kurzinfos

2024
Regie
Elke Sasse
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
30 Minuten
Format
DVD
Sprache
Untertitel
Sprachfassung
OmU
Arbeitshilfen