Patricio Guzmáns Dokumentarfilm „Mi país imaginario – Das Land meiner Träume“ (83 Minuten) dokumentiert Protestkundgebungen in Chile, im Oktober 2019. Die Preise für den öffentlichen Nahverkehr werden erhöht. Es handelt sich umgerechnet um einige Cents, aber diese Erhöhung ist das Streichholz am Pulverfass. Sie führt zu Demonstrationen. Und daraus entstehen die größten Unruhen im Land seit dem Ende des Regimes von Augusto Pinochet.
Patricio Guzmán hat mit der Kamera schon die Regierungszeit Salvador Allendes und die anschließende „Schlacht um Chile“ begleitet. Er lebt seit langem in Frankreich. Als er von den beginnenden Unruhen hört, kehrt er zurück. Denn hier sieht er eine Hoffnung für die Zukunft.
Guzmán spricht mit vielen der Menschen, die auf die Straßen gehen. Sie riskieren ihre Sicherheit, ihre Gesundheit und ihr Leben, weil sie nicht mehr aushalten, dass Chile von Armut und Ungleichheit geprägt ist. Und sie klagen die Gewalt gegen Frauen an, besonders auffällig mit dem Protestsong „El violader eres tú! – Der Vergewaltiger bist du!“
Mi país imaginario zeigt mitreißende Aufnahmen von Protesten an vorderster Front und Interviews mit engagierten Aktivistenführer*innen. Der Film stellt auf eindrucksvolle Weise eine Verbindung zwischen den komplexen sozialen Bewegungen in Chile und der Wahl eines neuen Präsidenten her.