"Oburoni Wawu", die Kleider der toten Weißen - mit diesem Begriff wurden in Ghana die ersten Altkleider bezeichnet, die als Spenden aus Europa eintrafen. Unvorstellbar, dass Lebende so gute Kleider einfach wegwerfen könnten. Diese Bezeichnung hat sich in der Umgangssprache erhalten, auch wenn die Altkleider in Ghana und vielen anderen Ländern des Kontinents längst von kommerziellen Händlern vertrieben werden und auch kein Geheimnis mehr um deren Herkunft besteht. Fast ungebrochen ist hingegen noch immer die Legende vom karitativen Nutzen der Altkleidersammlungen. Nicht nur in Deutschland versichern die Sammelaufrufe den unter der Last der Altkleider stöhnenden Konsumenten immer wieder, diese kämen den "Bedürftigen in den Ländern der Dritten Welt" zugute. Doch es gibt berechtigten Anlass, an dieser Sicht der Dinge zu zweifeln. Die Frage, wer wirklich am Altkleiderhandel profitiert und was es sonst noch für Merkwürdigkeiten mit diesem Geschäftszweig auf sich hat, steht im Mittelpunkt dieses Dokumentarfilmes.
Auf dem Weg der Altkleider von der Haussammlung in Europa bis zu den Märkten in Afrika entpuppt sich das Geschäft weniger als ein Akt der Nächstenliebe, denn vielmehr als ein gewöhnlicher Zweig der Exportindustrie.
Oburoni Wawu - Die Kleider der toten Weissen
1995
Regie
Franziska Strobusch
Boris Terpinc
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
55 Minuten
Format
16mm
VHS
Genre
Sprachfassung
OmU
Von diesem Film steht eine Kopie nur zu Archivzwecken zur Verfügung. Vorführungen sind nicht mehr möglich. Bitte wenden Sie sich wg. Sichtungsanfragen telefonisch unter 030-325321342 oder per E-Mail: info@ezef.de