Im Film erzählen fünf albanische Jugendliche ihre Migrationsgeschichte. Dabei haben sie etwas Gemeinsames: Sie stammen alle aus dem Kosovo und verbrachten mehrere Jahre in der Schweiz sowie in Deutschland. Ihre Eltern flüchteten in die Schweiz, weil im Kosovo Willkür, Unterdrückung und Armut den Alltag prägten. Sie erhielten aber alle nur eine vorläufige Aufenthaltsbewilligung und wurden nie als Asylbewerber und -bewerberin anerkannt.
Nach dem Kosovokrieg und der NATO-Intervention im Jahre 1998 stabilisierten sich die Verhältnisse in ihrem Heimatland einigermaßen. Die Behörden verlangten deshalb die Heimkehr der Familien. Zu diesem Zeitpunkt hatten aber Jehona (14), Petrit (17), Xevahire (17), Ardian (16) und der straffällige M.L. schon mehrere Jahre in der Schweiz respektive in Deutschland gelebt. Für sie war ihre - meist plötzlich erzwungene - Heimkehr traumatisch.
Die jungen Menschen erzählen ihre Geschichte; nie ist eine Frage der Regisseurin zu hören. Diese reiht die Aussagen der Jugendlichen wie eine Art Collage aneinander. Die Interviews streifen in lockerer, unsystematischer Reihenfolge Themen, die für die heutige Migration beispielhaft sind: Kriegserfahrungen, das schlechte Ansehen der Menschen aus dem Kosovo, Rassismus, polizeiliche Härte, Zukunftsperspektiven, Rückreise und Abschiebung. Die fünf Jugendlichen fühlen sich heute im Kosovo als Fremde, haben kaum Freunde und auch keine beruflichen Perspektiven. Zwar fühlen sich alle irgendwie immer noch als Albaner, aber in ihrem Exilland hatten sie sich Zukunftshoffnungen aufgebaut, die nun zerstört wurden. Es sind Einzelschicksale, die hart und betrüblich an der Realität der Paragraphen zerbrechen.
Und dann wurde ich ausgeschafft
2001
Regie
Margrit R. Schmid
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
30 Minuten
Format
DVD
Genre
Sprache
Sprachfassung
OmU