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Das Reisfeld | Die Familie im Reisfeld

„Wir genesen langsam von einer schweren Krankheit. Durch meinen Film wird man vielleicht verstehen, wer wir sind.“ Rithy Panh

Das Reisfeld
NEAK SRE
Spielilm von Rithy Panh, Kambodscha, Frankreich, Schweiz 1994, 125 Min.

Inhalt:
An einem sonnigen Tag beginnt, wie schon seit ewigen Zeiten, das Reisjahr. Die Reisfelder müssen geweckt werden, sagen die Bauern. Gestern noch hatte der Reisbauer Wong Poeuw zwischen den Ernten Zeit zum Fischen. Beim Abendessen war er mit seiner Frau und seinen sieben Töchter noch in Muße vereint. Aber bei Tagesanbruch fängt die Arbeit an. Überall auf den Feldern brechen die Bauern mit ihren gemächlichen Ochsengespannen die feuchte Erde auf. Auch Wong Poeuw ist dabei. Seine Frau, Yim Om, hilft bei den Vorbereitungen. Ein Schrei zerreißt den friedlichen Morgen. Yim Om wird von einer schwarzen Kobra bedroht und ist zu Tode erschrocken. Ihr Mann eilt herbei und tötet die Schlange. Das ist kein gutes Zeichen: Die Dorfbewohner raunen von einem Unglücksjahr. Aber die Arbeit muss weitergehen. Der Reis kann nicht warten. Die Aussaat beginnt. Doch das böse Vorzeichen scheint sich zu bewahrheiten. Wong Poeuw tritt sich beim Pflügen einen giftigen Dorn tief in den Fuß. Die Wunde entzündet sich, und Wong Poeuw muss auf das Krankenlager. Auch der Dorfheiler kann sein Fieber nicht bannen. Nun müssen Yim Om und die beiden ältesten Töchter mühsam die Arbeit fortsetzen. Von seinem Lager aus beobachtet Wong Poeuw die Frauen und gibt ihnen Anweisungen. Aber sein Fieber überwältigt ihn, und er stirbt. Da kein Sohn in Wong Poeuws Familie ist, muss die älteste Tochter, die sechzehnjährige Sokha, nach altem Trauerbrauch ihr Haar opfern. Nach buddhistischem Ritus wird die Leiche Wong Poeuws verbrannt. Yim Om ist durch den Tod ihres Mannes schwermütig geworden und kann nicht arbeiten. Sie versinkt immer mehr in geistige Verwirrung. Ihr Zustand erschreckt die Dorfbewohner. Sie beschließen, einen Bambuskäfig zu bauen und Yim Om darin einzusperren, damit sie kein Unheil anrichten kann. Schließlich bringen sie sie in ein Krankenhaus der fernen Stadt. Auf Sokha lastet nun die ganze Bürde der Feldarbeit. Sie ist ist nun ganz allein für den Reis der Familie verantwortlich. Gleichzeitig muss sie sich um ihre jüngeren Schwestern kümmern. Der Reis ist reif geworden. Ihm drohen Gefahren von den gierigen Spatzen und von unzähligen gefräßigen Flusskrebsen. Wind und Regen erschweren die Arbeit. Bei der Ernte arbeiten die ältesten Kinder Tag und Nacht. Ein Nachbarsjunge, der in Sokha verliebt ist, hilft ihnen. Als die Ernte eingebracht ist, kehrt Yim Om zurück. Aber sie ist nicht geheilt. Sokha macht sich Sorgen um sie und um die Zukunft der Familie. Nach altem Brauch bringt sie bei Sonnenaufgang den Geistern des Reisfelds ein Opfer. Aber die Zukunft ist unsicher.

Gestaltung:
Die eigentliche Hauptrolle im Film spielt das Reisfeld. Mit langen schönen Totalen bestimmt es den Rhythmus des Films. Diesem Rhythmus ordnen sich die Menschen unter. So wird deutlich: Das Reisfeld ist ihre Heimat, ihre Freude, ihr Schicksal. Es ist ihr Leben.
Die Handlung des Films ist bewusst ohne direkten Zeitbezug angelegt. Nur einmal hat der Bauer Wong Poeuw  einen sehr kurzen schrecklichen Fiebertraum: Eine wilde Soldatenhorde überfällt und zerstört das Dorf und vertreibt die Bewohner. Dies ist ein Verweis auf die zwanzig Jahre dauernde Kriegs- und Terrorherrschaft in Kambodscha. Das Reisfeld scheint davon nicht berührt zu sein. Aber die Menschen, die mit und von ihm leben, haben sich verändert. Der uralte Rhythmus von Aussaat, Reife und Ernte ist gestört. Unausgesprochen deutet damit der Film die Frage an: Wird das Reisfeld und mit ihm das Leben überhaupt seinen Rhythmus wiederfinden können? Aber die junge Frau Sokha gibt Hoffnung. Mit wachsender Kraft bewältigt sie die auf sie überkommene lebenserhaltende Aufgabe. In keinem Augenblick zweifelt sie an sich selbst oder denkt gar an Flucht. In ihr wächst die Kraft der Generationen vor ihr neu heran, eine Kraft, die ihr das Reisfeld gibt - eine beispielgebende Kraft.
Die Geschichte des Films wird einfach und ruhig mit knappen Dialogen erzählt. Die Kamera ist das führende narrative Instrument. Sie erschließt die Handlung, gibt Stimmungen und Gefühle wieder, gliedert, kontrastiert und faßt zusammen. Sie schildert das Reisfeld an guten und schlechten Tagen, bei Sonne und Hitze, bei Regen und Sturm. Die Menschen sind aus ihrem Blickwinkel wie lebende Teile der großen Einheit Reisfeld. Sie freuen sich mit ihm, sie teilen sein Leid, sie wachsen und vergehen mit ihm.
Die Darsteller sind, von der Rolle des Vaters abgesehen, Laienschauspieler, mit denen der Regisseur lange zusammengelebt hat, um sie auf seine dramaturgische Intention einzustimmen. Die Ausdruckskraft ihres Spiels ist ungekünstelt und glaubhaft. In ihren Gesichtern spiegelt sich das Reisfeld, mit all seiner Schönheit und seiner Grausamkeit. So gewinnt der Film mit starker Symbolkraft das Abbild eines uralten Lebensraumes, dessen Fortbestehen bedroht ist.
In vielen Details gibt der Film im Rahmen seiner Handlung ausführlich Auskunft über den Alltag der Reisbauern in Kambodscha. Er beschreibt fast dokumentarisch die Stationen des Anbauzyklus: Das Pflügen mit den archaischen Ochsengespannen, die Aussaat mit einem genau festgelegten Rhythmus der Hand, der Bewässerung der Felder, das Umsetzen der aufgekeimten Pflanzen, den Schutz der reifen Ähren vor den Vögeln und anderen Tieren, das Schneiden und Dreschen, das Reinigen und Sammeln der Körner. Der Zuschauer erfährt auch anschaulich, wie die Menschen leben, wie sie wohnen, essen, sich ankleiden, wie ihre Kinder spielen, und wie sie mit Krankheiten und Naturgefahren umgehen. Der Film vermittelt einen Einblick in die tiefe religiöse Gläubigkeit der Menschen, die sich in Gebeten und Opfergaben äußert und die ihnen Halt gibt in ihrem arbeitsreichen Alltag. Aber trotz dieses Detailreichtums lässt der Film keinen Augenblick sein Thema und seine Botschaft vergessen: Das Reisfeld ist die Klammer, die all diese alltäglichen Einzelheiten ordnend zusammenhält und den Lebensrhythmus der Menschen schicksalhaft bestimmt. Die literarische Vorlage für den Film war der Roman „Le Riz“ (Der Reis) des malayischen Schriftstellers Shahnon Ahmad (in französischer Sprache erschienen). Für ihn ist das Reisfeld ein einfaches Symbol für die Abhängigkeit des Menschen von der Erde und umgekehrt.

Fakten und Daten:
Die Republik Kampuchea (Kambodscha) in Hinterindien grenzt an Thailand, Laos und Vietnam. Sie hat ca. 9 Mio. Einwohner, 90 % davon Bauern. Die Hauptstadt ist Phnom Penh. Die wichtigste Religion im Land ist der Buddhismus. Die Amtssprache ist Khmer.
Im 6.Jahrhundert n.Chr. entstand das Reich der Khmer und erlebte seine Blütezeit im 13.Jahrhundert. Häufige Übergriffe durch die benachbarten Thai ließen das Land nicht zur Ruhe kommen. In wechselvoller Geschichte hatten Japan, Thailand, Frankreich und Vietnam Einfluss in Kambodscha. 1976 wurden Staat und Gesellschaft unter dem kommunistischen Ministerpräsidenten Pol Pot radikal umgestaltet. Seine schon vorher aktiven militärischen Formationen, die „Roten Khmer“, stürzten das Land in einen blutigen Bürgerkrieg, der bis 1989 andauerte und durch Hunger, Vertreibung und Exekutionen mehr als eine Million Menschen das Leben kostete. Die Tempel und Pagoden wurden verwüstet, die kulturelle Vergangenheit wurde ausgelöscht und damit die lebendige Identität eines ganzen Volkes. Nach dem Friedensvertrag 1991 wurde das Land unter die provisorische Verwaltung der UNO gestellt. Die Bürgerkriegsfolgen dauern bis heute an. So werden beispielsweise immer noch Menschen von verborgenen Landminen verletzt oder getötet.
Wichtigster Wirtschaftszweig Kambodschas ist der Reisanbau. Er wird begünstigt vom Klima des tropischen Monsuns. Vor der Herrschaft der „Roten Khmer“ gab es in Kambodscha mehr als hundert verschiedene Sorten Reis. Heute sind es, nach einer Standardisierungskampagne nach chinesischem Beispiel, nur noch etwa zehn Sorten. Dies hat zu einer gefährlichen Monokultur geführt, die bedrohliche Auswirkungen auf die Landwirtschaftspolitik des Landes haben kann.

Der Regisseur Rithy Panh:
Rithy Panh wurde 1964 in Phnom Penh/Kambodscha als jüngstes von insgesamt neun Kindern geboren. Sein Vater war Lehrer, der mit Leidenschaft pädagogische Studien über Unterrichtsmethoden betrieb. Während der Herrschaft der „Roten Khmer“ ging er aus Protest in einen Hungerstreik mit tödlichem Ausgang. „Von ihm habe ich gelernt, dass der Reis eine Seele hat“, sagt Rithy Panh von seinem Vater.
Mit elf Jahren erlebt Rithy Panh den Einmarsch der „Roten Khmer“ in Phnom Penh. Er wird in ein „Umerziehungslager“ gesteckt und kann später nach Thailand fliehen. Von dort gelangt er nach Frankreich, wo er 1985 in eine Filmschule aufgenommen wird. Er drehte ab 1988 verschiedene kurze Dokumentarfilme über Kambodscha. 1994 kommt sein erster Langspielfilm DAS REISFELD beim Internationalen Film Festival in Cannes zur Uraufführung. Heute lebt Rithy Panh in Kambodscha und Paris. Für die Produktion seines Films benötigte er einschließlich Vorbereitungszeit insgesamt fast fünf Jahre. Gedreht wurde mit einer 16mm-Kamera. Der Filmmaterialverbrauch war sehr hoch. Der Rohschnitt war etwa 35 Stunden lang. Die Montage dauerte acht Monate.
„Ich möchte der Welt zurufen, dass dieses Land existiert, mit seiner Kultur, seinen Traditionen und seiner Sensibilität.“ (Rithy Panh)

Zur Verwendung:
Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre kam Kambodscha häufig in den Nachrichten der westlichen Welt vor. Berichtet wurde von den Greueltaten der „Roten Khmer“ und der menschenverachtenden totalitären Politik ihres Führers Pol Pot. Nach dem endlosen Vietnam-Krieg war wieder ein Land Südost-Asiens fast täglich in den Schlagzeilen, war von Toten, Vertriebenen und Flüchtlingen die Rede. Heute ist es still geworden um das kleine Land, in das endlich wieder scheinbare Ruhe eingekehrt ist. Die Welt ist zur Tagesordnung übergegangen, und längst sind andere Krisenherde Gegenstand der Weltpolitik. Kaum jemand aber denkt darüber nach, dass Kambodscha noch heute unter den Folgen seiner nationalen Katastrophe zu leiden hat. Der Wiederaufbau der Volkswirtschaft geht nur schleppend voran. Zu groß waren die Zerstörungen in den Städten und Dörfern, an den Verkehrswegen und an der sozialen Infrastruktur, als dass hier eine schnelle Regeneration zu erwarten gewesen wäre. Viel schwerwiegender aber ist wohl der fast totale Verlust an kultureller Identität des Volkes dieses Landes, deren Wurzeln weit zurückreichen und abrupt abgeschnitten wurden. Ihre Rekonstruktion wird wahrscheinlich wesentlich länger dauern als der materielle Wiederaufbau. Die Frage ist sogar, ob die Jugend des Landes jemals wieder zu den genannten Wurzeln wird zurückfinden können. Es ist leider wenig darüber bekannt, ob der Film DAS REISFELD in Kambodscha in dieser Hinsicht eine wünschenswerte Rückbesinnung einleiten konnte. Wir aber können mit Sicherheit beurteilen, welche Einsichten der Film uns vermitteln kann, wenn wir gewillt sind, uns auf seine Botschaft einzulassen.
Die erste Einsicht wäre, eine fremde Kultur kennenzulernen, die in Gefahr ist, verlorenzugehen. Unsere Reaktion könnte natürlich sein, achselzuckend zu sagen: Ja, schade, aber wir haben auch unsere Probleme, die uns näher sind als das ferne Kambodscha. Aber bei etwas mehr Nachdenken müsste uns einfallen, dass uns das Schicksal der Reisbauern doch auch etwas angeht, ebenso wie die für uns scheinbar näherliegende Wiederherstellung der kulturellen Vielfalt im ehemaligen Jugoslawien oder das Ziel friedlichen Nebeneinanders der Kulturen im Nahen Osten. Dies nämlich: Dass Verlust an Kultur, sei es durch Kriegseinwirkung, durch Technologiefortschritt oder durch schlichte Gedankenlosigkeit, gleichbedeutend ist mit dem Verlust an Lebensqualität.
Die zweite Einsicht könnte sein, zu lernen, dass Toleranz gegenüber dem Fremden und dem Anderen helfen kann, Fremdheit und Andersartigkeit zu überwinden und Nähe zu gewinnen. Filme können, wie kaum eine andere Kunstform, Fremdheit erklären und damit nahebringen. Sie können auch für Verständnis werben und positive Gefühle (Empathie) wecken. So können die Reisbauern in Kambodscha Freunde werden und uns teilnehmen lassen an ihrem Leben, wenigstens für die Länge eines Films. Aber gute Filme hinterlassen tiefe Eindrücke. Sie schenken uns Bilder, die in uns lebendig bleiben und an die wir uns lange erinnern. Die Reisbauern in Kambodscha könnten so exemplarisch unsere Bereitschaft stärken, uns für das Fremde und Andere zu öffnen (z.B. für ethnische Minderheiten, Probleme der Entwicklungsländer, kulturelle Verluste).
Die dritte Einsicht könnte uns dazu motivieren, Bescheidenheit zu lernen und zu üben. Die Reisbauern in Kambodscha können uns dafür ein Beispiel geben. Sie leben in Bescheidenheit nicht, weil ihnen kein anderes Leben möglich ist, sondern weil sie ihr Leben seit Generationen  akzeptiert haben. Sie leben vom Reis, und sie sind damit zufrieden. Rückschläge können sie nicht davon abbringen. Dies zeigt uns das Beispiel der jungen Frau Sokha. Die Eigenschaft der Bescheidenheit ist uns weitgehend verlorengegangen. Der Film könnte uns helfen, sie neu zu entdecken.
Der Film DAS REISFELD ist wegen seiner besonderen Thematik vor allem in Gruppen der entwicklungsbezogenen Bildungsarbeit einsetzbar und kann hier den Grundstein legen, für eine längere Unterrichtseinheit. Darüber hinaus kann er jedoch wegen seines allgemein menschlichen Inhalts auch in schulischen und außerschulischen Einrichtungen gezeigt wer- den. Eine kurze Einführung in die Handlung und ihren Ort ist in jedem Fall empfehlenswert.
Alterseignung: Ab 14 Jahren


Die Familie im Reisfeld
LA DANSE DU SINGE ET DU POISSON
Ein Film von Pierre-Alain Meier, Schweiz, Frankreich, Deutschland 1994
24 Min., Dokumentarfilm

Inhalt:
Die ZDF-Dokumentation zu Rithy Panhs Spielfilm DAS REISFELD beginnt mit einigen Landschaftstotalen des Films, zu denen ein Sprecher im Off den überlieferten kambodschanischen Mythos vom Reis erzählt:
Früher war der Reis ein Geschenk Gottes an die Menschen, und niemand musste für ihn arbeiten. Aber eines Tages geriet ein Ehepaar in Streit, und die Frau schlug in ihrer Wut auf die Reiskörner ein. Das beleidigte den Reisgott, und er floh in die Berge. Darauf befiel eine Hungersnot das Land, denn es wuchs kein Reis mehr. Die Menschen waren verstört und versuchten, den Reisgott zu besänftigen. Schließlich sandten sie den Fisch Slat zu ihm, und der erzählte vom Kummer der Menschen. Da beruhigte sich der Reisgott und gab den Menschen den Reis zurück. Aber er stellte eine Bedingung: Die Menschen müssten künftig hart für den Reis arbeiten und ihn verehren.
Zwischen Ausschnitten aus dem Spielfilm wird sodann von den sieben Mädchen berichtet, die im Film die Kinder des Reisbauern Wong Poeuw spielen. Das jüngste Mädchen ist vier Jahre alt, das älteste sechzehn. Die Mädchen sind keine Kinder von Bauern, sondern kommen aus der Hauptstadt Phnom Penh. Dort studieren sie an der Königlichen Akademie für Schöne Künste die traditionellen Tempeltänze der Khmer. Für die insgesamt fünfzehn Wochen langen Dreharbeiten wurden die Mädchen immer wieder auf die Reisfelder gefahren und lebten dort mit dem Regisseur zusammen wie in einer Familie. Da er vom Dokumentarfilm herkommt, legte Regisseur Rithy Panh großen Wert auf Authentizität und Glaubwürdigkeit der Filmszenen. „Beim Filmen des Pflügens interessiert mich nicht so sehr der Pflug, sondern der Mensch, der ihn führt“, fasst Rithy Panh sein Arbeitsprinzip zusammen.
Das Dokumentarvideo zeigt schließlich Ausschnitte aus dem Tanzunterricht der Mädchen, bei dem in hartem Training die genau festgelegten Bewegungen und Gesten des uralten Apsara-Tanzes (des “Tanzes der Engel“) eingeübt werden. Wie die gesamte überlieferte Khmer-Kultur wurde auch der Tanz von den „Roten Khmer“ verboten. Die Menschen sollten die Kunst vergessen. Nur wenige Tanzlehrerinnen überlebten das Regime und arbeiten heute an der kulturellen Renaissance Kambodschas.

Zur Verwendung:
Die Videodokumentation kann als Einführung in den Spielfilm verwendet werden, wobei in Betracht gezogen werden muss, dass die Gesamtvorführzeit sich damit auf etwa zweieinhalb Stunden verlängert. Im Hinblick auf ein der Vorführung folgendes Auswertungsgespräch sollte daher eine sorgfältige Zeitplanung erfolgen, die auch Pausen mit einbezieht.
Eine zweite Möglichkeit wäre, zuerst nach einer kurzen mündlichen Einführung, den Spielfilm selbst zu zeigen und die Auswertungsphase zu einem späteren Zeitpunkt mit der Video-Dokumentation zu beginnen.
Die Entscheidung darüber hängt ab von der didaktischen Intention des Filmeinsatzes sowie vom Alter bzw. der Zusammensetzung der Zuschauergruppe und von den räumlichen und technischen Möglichkeiten des Vorführortes.
In jedem Fall liefert die Videodokumentation wertvolle zusätzliche Informationen zum Spielfilm, die in seine Nachbereitung mit einfließen können.
Alterseignung: Ab 14 Jahren

Medienhinweise:
Briefe an Erwachsene
Ein Film von Alice Schmid, Schweiz 1994
53 Min., Dokudrama (Im Archiv von EZEF)

Die Scooterfahrer
Ein Film von Christian Weisenborn, BRD 1988
15 Min., Dokumentarfilm für Kinder (Im Archiv von EZEF)

Literaturhinweise:
Dokumentation Nr. 21, DAS REISFELD; Stiftung trigon-film (Tel.061/731 32 88), Basel 1994
Peter Schier, Länder-Artikel in: HANDBUCH DER DRITTEN WELT
Hrsg. Dieter Nohlen, Franz Nuscheler, Bonn 1994, Bd. 7, S. 416 - 436

 

Autor: Bernt Lindner
März 1996                                      

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