Arbeitshilfe

Kolonialmama - Eine Reise in die Gegenwart derVergangenheit

Dokumentarfilm von Peter Heller
Deutschland 2009, 81 Minuten

Inhaltsangabe
Den Auftakt des Films bildet der biografische Rahmen der beiden Hauptprotagonisten. Ruth Heller, die 1910 geborene Mutter des Filmemachers, hatte ihre ersten Lebensjahre in der deutschen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“, dem heutigen Namibia, verbracht. Ihr Vater hatte damals in kolonialen Diensten bei der Eisenbahn eine leitende Funktion inne. Ihr Sohn Peter Heller, die zweite Hauptfigur, drehte zahlreiche Filme über die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika. Mit diesem Film über seine „Kolonialmama“ stellt sich der Dokumentarfilmer Heller auf sehr persönliche Weise dem kolonialen Teil seiner familiären Biografie.
Seine Spurensuche nach diesem bislang von ihm verschwiegenen Teil seiner Familiengeschichte mit ihren kolonialen Verstrickungen bildet den Angelpunkt des Films. Immer wieder kehrt die Dokumentation zu den beiden Hauptprotagonisten zurück und verwebt persönliche Aspekte ihres Lebens, ihrer Einstellungen und Erfahrungen mit generellen Phänomenen des europäischen Kolonialismus in Afrika. Ergänzt wird diese historische Familiengeschichte durch unterschiedliche Gesprächspartner in Deutschland und Namibia, sowie durch Archivbilder und Filmaufnahmen im heutigen Namibia. Dadurch wird die private Geschichte in einen größeren Rahmen deutscher und deutsch-namibischer Geschichte eingebettet.
Ruth Heller, die erste Hauptfigur, sitzt im Film bereits im Rollstuhl. Den immer wieder geäußerten Wunsch der mittlerweile verstorbenen Mutter nach einer Reise in ihre einstige Heimat erfüllte der Sohn ihr nie. Überhaupt verschweigt der Film nicht, dass das Verhältnis zwischen dem Einzelkind Peter und seiner Mutter durchaus schwierig und meist kühl gewesen ist. Entsprechend wortkarg und oft geradezu widerwillig antwortet sie dem Sohn auf seine Fragen. Deutlich gesprächiger wird Ruth Heller, wenn neben dem Sohn auch die Enkelin Mirya anwesend ist. Und geradezu als „Eisbrecher“ dient der gebürtige Kameruner Jean-Pierre Felix-Eyoum, der in Oberbayern lebt und als Lehrer arbeitet. Bei dessen Unterhaltung mit der alten Dame wird die gegenseitige Sympathie augenfällig. So erfährt man, dass Ruth Hellers Vater Paul Loenhardt aus der Industriestadt Most (vormals Brüx in der K.u.K. Monarchie) in die deutsche Kolonie Deutsch-Südwestafrika auswanderte. Migration aus wirtschaftlichen Gründen war damals typisch für Mittel- und Südeuropa. Er arbeitete als Stationsvorsteher zunächst in Omaruru und später in Swakopmund. Die fünfköpfige Familie wohnte im heute noch berühmten attraktiven „Hohenzollernhaus“.
Der Filmemacher Peter Heller hatte als Kind seinen Großvater insbesondere wegen seiner Erzählungen von Afrika und der Eisenbahn bewundert. Seit Mitte der 1970er Jahren drehte Heller mehrere Dokumentarfilme über Deutschlands vergessenes Kolonialreich in Afrika. Ausgerechnet das einstige Deutsch-Südwestafrika und somit die Verstrickungen der eigenen Familie in der Kolonialzeit klammerte er dabei aus. Im Film greift er offensiv die Frage auf, ob ein Bekenntnis dazu in früheren Jahren sein Ansehen beschädigt hätte.
An den Großvater, den Afrika-Eroberer und Held seiner Kindheit, erinnert den Dokumentarfilmer Heller eine Keule, die von der Bevölkerungsgruppe der Herero stamme. Diesen „Totschläger“, so seine Bezeichnung im Film, nennt er ein „makabres Andenken auf meinem Bücherbord“. Die Herero waren Opfer des ersten Völkermords in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Frage, wie dieser Totschläger in die Hände seines Großvaters gelangte, wird im Film immer wieder aufgenommen. Sie veranlasst den Enkel zum Aufspüren seiner eigenen Familiengeschichte in Namibia.
Bei der Spurensuche im Land der Kindheit seiner Mutter ist der erste Eindruck des Filmemachers: „Exotik pur: Deutsches Land in Afrika!“. In Swakopmund ist das damalige Wohnhaus der Familie heute edelsaniert, die feinste Adresse am Ort. Ein einheimischer Führer, Doo Ruff, unterstützt den Dokumentarfilmer beim aktuellen Zugang zur Stadt. Der Rapper und Spielcasino-Croupier führt ihm das Fortleben der deutschen Vergangenheit in der namibischen Gegenwart vor Augen - von deutschen Straßennamen bis zum öffentlichen Verkauf von deutschen Reichsflaggen und Hakenkreuzen. Noch immer finden sich überall Spuren des südafrikanischen Apartheidregimes, dem Namibia bis 1990 unterstand. Doch auch nach der Unabhängigkeit hat sich, so bilanziert Doo Ruff, wenig verändert: Die Ungleichheit besteht bis heute. Getrennte Stadtviertel für Weiße und Schwarze gehen mit der sozialen Trennung in Reiche und Arme einher. Für den Rapper ist Swakopmund auch heute noch eine deutsche und von Deutschen kontrollierte Stadt. Deutsche Sprache und Lebensweise machen Namibia neben seinem angenehmen Klima heute zum Idyll für deutsche Rentner, meint einer von ihnen.
Peter Heller wechselt zu einer anderen ehemaligen deutschen Kolonie: Kamerun. Dort wurde er aufgrund seiner filmischen Auseinandersetzungen mit der Kolonialzeit und deren Folgen sogar vom Sultan von Bamoum geadelt. Der gebürtige Kameruner Jean-Pierre Felix-Eyoum erzählt Peter Hellers Mutter seine eigene Familiengeschichte und erweitert so den Blick auf die deutsche Kolonialgeschichte. Felix-Eyoums Vater stammt aus der einst deutschfreundlichen königlichen Familie der Manga-Bell aus Duala. Sein in Deutschland erzogener Großonkel Rudolph Duala-Manga Bell stellte sich nach seiner Rückkehr nach Kamerun gegen die Deutschen und wurde deshalb hingerichtet. „Der Mensch ist eine Bestie“, kommentiert Ruth Heller diese Tat. In Kamerun von heute wird Rudolf Manga Bell als Nationalheld verehrt.
Biografische Angaben von Mutter Ruth werden mit allgemeinen Entwicklungen im damaligen Deutsch-Südwestafrika verknüpft, so die Entdeckung der Hauptexportgüter Diamanten, Kupfer und Uranerz. Die Eisenbahn war wichtig für den Transport der Rohstoffe sowie die militärische Sicherung der Kolonien. Die Entdeckung der Rohstoffvorkommen und die verstärkte Inbesitznahme der Kolonie führte zum vermehrten Zuzug von Männern aus dem Deutschen Reich.
Mutter Ruths Geburtsland ist Ausgangspunkt für einen weiteren Aspekt der Familien- wie Kolonialgeschichte. Sie ist im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester und ihrem jüngeren Bruder im Böhmen der Kaisermonarchie und nicht in Afrika, ihrer gefühlten Heimat, geboren. Auf der Rückreise nach Deutsch-Südwestafrika wird Großmutter Anna durch ihre jüngere Schwester Franziska begleitet, denn dort werden deutschen Frauen gesucht. Das häufige Zusammenleben deutscher Männer mit einheimischen Frauen und vor allem die zahlreichen „Mischlingskinder“, wie Kinder aus diesen Verbindungen genannt wurden, waren dem Deutschen Reich ein Dorn im Auge. Die gezielte Entsendung deutscher Bräute sollte dem Erhalt der deutschen Kultur wie „des deutschen Volkes“ in den Kolonien dienen. Peter Heller findet in Namibia durch Kirchenarchivar Pauly ein Originaldokument von 1910, in dem das Gesuch des Großvaters auf Reisekostenzuschuss für seine Frau und deren Schwester befürwortet wurde. Darin findet sich der Begriff „gutes Menschenmaterial“, den Archivar Pauly als „reinen Rassismus“ bezeichnet.
So entstanden im nationalen Auftrag zum Erhalt der „deutschen Kultur“ spezielle Kochbücher für die Frauen in den Kolonien. Die afrikanischen einheimischen Angestellten hatten – auch bei Großmutter Anna – auf deutsche Art kochen zu lernen. Der Film zeigt, wie noch heute eine hochbetagte Frau von der Bevölkerungsgruppe der Damara von ihr damals zubereitete deutsche Gerichte benennen kann. Ihre einstigen Arbeitgeber, deutsche Pastoren, hat sie in sehr positiver Erinnerung.
Als Nachkomme einer einst als „Mischehe“ bezeichneten Verbindung wird die Modemacherin Cynthia Schilling vorgestellt. Die Ehe ihrer Herero-Großmutter und ihres deutschen Großvaters, einem Angehörigen der deutschen „Schutztruppe“, musste später gelöst werden, der Großvater ging nach Deutschland zurück. Cynthia formuliert ihre Erfahrungen als Nachkomme dieser Beziehung: „Ich war zu weiß, um schwarz zu sein und zu schwarz, um weiß zu sein.“ Auf dieses Dilemma sucht sie auch beruflich zu reagieren, indem sie in ihren Modekreationen afrikanische und europäische Elemente verbindet.
Einen lebensnahen Einblick in das damalige Denken geben auch die Briefe von Ruths Tante Franziska, die das ambivalente Verhältnis der Kolonialisten zu den Einheimischen zeigen. Manche, so schreibt die Tante, seien sogar hübsch, die Mehrheit aber schmutzig. Noch ungeschminkter tritt der Rassismus bei einem Fest zutage, bei dem einem afrikanischen Bediensteten zur allgemeinen wie auch der Tante Belustigung eine Torte über den Kopf gestülpt wird.
Auch Familie Loenhardt hatte einheimische Angestellte für Küche und Kinder. Die Trennung der damals behaupteten „Rassen“ – Deutsche und Afrikaner unterschiedlichster Ethnien - wird durch Mutter Ruths Schulbesuch mit ausschließlich deutschen Kindern deutlich. Deutsch war zu Hause die selbstverständliche Sprache; auch mit den Hausangestellten, die mit ihnen spielten. Mit deren Kindern hingegen gab es keinen Kontakt.
Die brutalen Strafen der Kolonialherren thematisiert Felix-Eyoum im Gespräch über ein undatiertes Foto im Familienbesitz. Dieses zeigt das Auspeitschen von Afrikanern. Mutter Ruth erwähnt die Existenz weiterer drastischer Fotografien, die das Aufhängen von „Hottentotten“ zeigten – sie benutzt diese in der Kolonialzeit gängige, heute aufgrund der mitschwingenden Abwertung nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung für die Nama. Angesichts des politischen Desinteresses seiner Mutter ist der Filmemacher irritiert über die Aufbewahrung dieses Dokuments. Er befragt sie nach ihrem Wissen zu wichtigen Ereignissen und Personen der deutschen Kolonialgeschichte, z.B. zu Hauptmann Viktor Franke. An diesen Befehlshaber der Schutztruppe und seine Beteiligung am Herero-Krieg erinnert ein frisch renoviertes Denkmal in Omaruru. 1904, als der Großvater dort Stationsvorsteher war, überfielen Herero-Männer aus Rache für den Raub ihres Weidelandes die Farmen und töteten deutsche Siedler. Hauptmann Franke vertrieb die Herero aus Omaruru. Archivar Pauly entlarvt an diesem Beispiel, eine Widersprüchlichkeit im Verhalten der Kolonialisten, die aber nur zwei Seiten derselben Medaille zeigen: Einerseits zeugte Franke etliche Kinder mit Herero-Frauen, andererseits trieb er dieses Volk in die Wüste und damit in den sicheren Tod. Auch ein Auszug aus General von Trothas berüchtigter Erklärung an die Herero offenbart diese Brutalität und Menschenverachtung. Er hatte angekündigt: „Innerhalb der Deutschen Grenze wird jeder Herero mit und ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen, ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volke zurück oder lasse auf sie schießen.“ Historische Bilder verhungerter Herero veranschaulichen die grauenhaften Folgen dieses Krieges, die auch Mutter Ruth erschüttern. Hellers Kommentar definiert diesen Krieg als Völkermord: An dessen Ende hatte nur ein Fünftel der Herero überlebt.

Die Erklärungssuche für den Totschläger des Großvaters führt Peter Heller zu der Frage, inwieweit sich sein Vorfahr angesichts der Tötung von 100 Deutschen durch die Herero 1904 bedroht fühlt. Auch hält er es für möglich, dass der Totschläger als Trophäe aus einem Zweikampf stamme. Die Verflechtung zwischen der privaten Geschichte des Großvaters und der deutschen Kolonialgeschichte wird so verdichtet. Kurz nach Beginn des Herero-Krieges folgte der Krieg gegen die Nama. Der schnelle Transport der deutschen Truppen zu den jeweiligen Kriegsschauplätzen erfolgte dabei mit der Eisenbahn. Bei seinen Recherchen findet der Filmemacher eine versteckte und verschlossen aufbewahrte Urkunde. Es ist eine Auszeichnung, die Paul Loenhardt vom Deutschen Kaiser für seine besonderen Verdienste bei der Niederschlagung des Herero-Aufstandes erhalten hatte. Angesichts des konkreten Verdachts einer gravierenden kolonialen Mitschuld seines verehrten Großvaters verschweigt Peter Heller zunächst den Fund. Im Film konfrontiert er seine Mutter mit diesem Dokument. Aufgrund ihrer Aussagen kommt ihr Sohn zu dem Schluss, dass sie von dieser Urkunde keine Kenntnis hatte: Mutter Ruth wurde erst Jahre später geboren. Sie hält ihren Vater für einen Feigling und noch dazu wenig engagiert in seiner Funktion als Stationsvorsteher.
Die zwei Seiten einer gemeinsamen, doch getrennten Erinnerungskultur an die deutsche Kolonialgeschichte werden vorgestellt: Zunächst wird eine Feier am Grab der Führer der Herero gezeigt. Im Kommentar wird die Tätigkeit der Missionare kritisiert, die den Menschen die Bibel brachten und das Land wegnahmen. Zu Bildern eines Pfadfinderaufmarschs am deutschen Friedhof hingegen wird das Soldatenlied „Ich hatte einen Kameraden“ gesungen. Auch die Verwendung von Schädeln der Herero für Rasseforschungen in Deutschland, die erst kürzlich in renommierten Institutionen wie der Berliner Charité aufgefunden wurden, wird thematisiert.
Den Beginn des Ersten Weltkriegs erinnert Ruth Heller als einschneidendes Ereignis für die Familie. Der Vater der damals vierjährigen Ruth meldete sich zur Schutztruppe. Die den Engländern und Südafrikanern weit unterlegene deutsche Kolonialarmee ergibt sich bereits nach wenigen Wochen. Auch für das Kind bedeutet der Krieg Mangel – zunächst nur an Schulbüchern und Spielzeug. Das Beharren Paul Loenhardts auf seiner deutschen Staatsbürgerschaft im Interesse seiner Pensionsansprüche führte zur Ausweisung der Familie aus Deutsch-Südwestafrika, als Mutter Ruth acht Jahre alt war. Für die Kinder bedeutete dies den Verlust ihrer alten Heimat. Ihr neuer Lebensmittelpunkt, die Industriestadt Most, wurde geografisch, doch nicht im Herzen der Mutter, ihre neue Heimat. Hunger und Fremdheitserfahrungen prägen ihre Erinnerungen. Das autoritäre Verhältnis des Vaters zu seinen Kindern wird deutlicher: Gegen ihren Willen nahm Paul Loenhardt die Tochter Ruth mit 14 Jahren vom deutschen Gymnasium und zwang ihr den ungeliebten Beruf der Hutmacherin auf. Auch verbot er ihr die Rückkehr in ihre ersehnte, afrikanische Heimat, zu ihrer mit einem Engländer verheirateten Tante Franziska.
Für Peter Heller hingegen ist Afrika auf ganz andere Art zum Lebens-Thema geworden: als eine Quelle der Inspiration und Lebenslust. Er will den Menschen dort auf Augenhöhe begegnen und gewinnt Freunde dort. Der Dokumentarfilmer wirft die rhetorische Frage auf, ob diese Art des Kontakts auch zu Zeiten seines Großvaters möglich gewesen wäre.
Mit der Schneiderin Cynthia und Judith, die bei ihr in die Lehre geht, wird diesen Erfahrungen eine Entsprechung auf afrikanischer Seite gegenübergestellt. Während des Unabhängigkeitskrieges hatte die DDR Flüchtlingskinder aus Namibia aufgenommen, unter ihnen Judith. Doch wie für viele andere, war auch für diese junge Frau die Rückkehr nach Namibia eine Heimkehr in ein fremdes Land und zu einer ihnen fremden Familie. Judith träumt deshalb von einer Zukunft in Deutschland. Einen ganz anderen Traum hat Reiseführer und Rapper Doo Ruff. Im Tonstudio dichtet er Heino’s „Südwester-Lied“ – eine Hymne der alten und neuen Kolonisten um: „Let´s come together – one love one nation”, ist die programmatische Botschaft seines Songs.
Eine Serie von Fotos der Mutter – teilweise auch mit ihren Eltern – lässt deren Leben Revue passieren. Offenbar zu spät – und damit beginnt die Kritik an diesem Film – entschloss sich der Filmemacher, die Spurensuche seiner Familiengeschichte in Namibia aufzunehmen. Denn der Sohn kann der mittlerweile fast hundertjährigen Mutter kein Wiedersehen mit der Heimat ihrer Kindheit mehr ermöglichen. Als schwachen Ersatz zeigt er ihr die Afrika-Ausstellung im Münchner Völkerkundemuseum und Filmbilder seiner eigenen Reise in ihre alte Heimat und Heimatstadt. Mit einem Winken seiner greisen Mutter verabschiedet sich der Filmautor auch von seinem „Kolonialopa“: ein Porträtfoto von Großvater Paul Loenhardt wird durch einer Blutspur zerrissen.


Würdigung und Kritik
„Kolonialmama“ ist anders als alle bisherigen Afrika-Filme von Peter Heller – und dies ist Stärke und Schwäche zugleich. Der Film ist kein „klassischer“ Dokumentarfilm, der vorgibt objektiv zu sein, sondern eher ein Dokumentarfilm-Essay, d.h. er zeichnet sich durch ein hohes Maß an Subjektivität aus. Damit macht er sich auch leicht angreifbar. Dabei verdient die Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit der Selbstbefragung des Autors Anerkennung, auch wenn er manchmal seiner Linie völliger Offenheit selbst nicht zu trauen scheint. „Eine Geschichte von Verstrickungen und Verdrängungen über ein privates Jahrhundert wird öffentlich.“, schrieb der Autor anlässlich der Ausstrahlung des Films in 3sat.
Damit eröffnet der Film auch verschiedene Zugänge: zum einen ist es eine exemplarische Selbstbefragung – hier des Filmautors – die nach den (teils auch unbewussten oder verborgenen) Motiven des eigenen Handelns fragt. Zum zweiten ist es auch eine politische Selbst-Reflexion eines sich immer auch politisch verstehenden Künstlers, der „ein Geheimnis lüftet“, wofür er in der öffentlichen Diskussion nicht nur Zustimmung, sondern evtl. auch Kritik erwartet. In seinem filmischen Schaffen hatte Heller zahlreiche „Kolonialgeschichten“ anderer Personen in anderen deutschen Kolonien thematisiert, die biografische Verstrickung der eigenen Familie im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika jedoch verschwiegen. Und zum dritten, und das liegt unmittelbar nahe, ist es auch ein Einstieg in das Thema der deutschen Kolonialgeschichte. Dieses ist in der deutschen Öffentlichkeit keineswegs ein vielbeachtetes Thema und so können auch die beiden anderen Zugänge für eine historisch-kritische Beschäftigung mit der Thematik genutzt werden. Und nicht zuletzt ist „Kolonialmama“ zwar kein „Heimatfilm“, aber doch ein Film, der sich mit der Frage von Kindheit und Heimat intensiv befasst.
Die kühle Mutter-Sohn-Beziehung spiegelt sich im teils wortkargen oder auch distanziert erscheinenden Gespräch zwischen beiden. Dies wird besonders deutlich, wenn Peter Hellers Freund und Nachfahre eines berühmten Kolonialrebellen Jean-Pierre Felix-Eyoum ins Spiel kommt und die Erzählungen der Hauptprotagonistin lebhafter werden. Durch das Offenlegen der Ängste und Gefühle des Filmemachers werden persönliche Hemmungen und Schwierigkeiten bei der Spurensuche in der eigenen Familie und deren Verstrickungen mit zeitgeschichtlichen Ereignissen zur Sprache gebracht und als normale Prozesse biographischer Nachforschungen verdeutlicht. Der dramaturgische Trick mit dem zunächst die Urkunde, die der Kaiser dem Großvater verliehen hat, verschwiegen wird, dient schließlich später als Beleg für dessen Beteiligung am Völkermord an den Herero und steht damit für den schwierigen Umgang mit unangenehmen Erkenntnissen bei der familiären Spurensuche, insbesondere wenn dies dem eigenen Bild Hellers in der Öffentlichkeit schaden könnten.
Manche Fragen des Filmemachers bleiben offen. Hier zeigt sich auch eine Schwäche des Films. Die Mutter war noch ein Kind, als sie ihre erste Heimat Deutsch-Südwestafrika verlassen musste. Sie hatte keine wirkliche Handlungsmacht, wie der Filmtitel vermuten lässt. Über das Leben der Großeltern in der Kolonie hätte man gerne noch mehr erfahren. Auch ist es für die Spurensuche fast zu spät, da Peter Heller nicht mehr mit seiner im Film bereits sehr gebrechlichen Mutter in ihre einstige Heimat fahren kann – und früher wiederum nicht wollte. Daher hat die Augenzeugin keine Möglichkeit, sich vor Ort detaillierter erinnern zu können. Diese Schwäche kann jedoch in gewisser Weise auch als Stärke erfahren werden, verdeutlicht sie doch dem Betrachter zugleich die Dringlichkeit einer nicht zu fernen Beschäftigung mit der eigenen Familiengeschichte.
Auf Gemeinsamkeiten von Menschen jenseits von Hautfarbe oder Nationalität verweist der Film am Ende durch den Rapper und seine Musik. Diese Szene bietet gerade für Jugendliche einen starken Anknüpfungspunkt für eine Identifikation.

Hintergrundinformationen
Deutsche Kolonien in Übersee
Deutschland hatte neben den Kolonien Togo, Kamerun, Deutsch-Südwestafrika (heutiges Namibia) und Deutsch-Ostafrika (Festland des heutigen Tansania sowie Ruanda und Burundi) ab 1897 auch in der Südsee Kolonien: Deutsch-Neuguinea (heute nördlicher Teil Papua-Neuguineas), Samoa (heute Westsamoa) und Kiautschou (heute Teil Chinas). Die größten deutschen Kolonien lagen in Afrika.
Im Vergleich zu anderen damaligen europäischen Großmächten hatte Deutschland eine geringe Anzahl an Kolonien und Schutzgebieten. Das Deutsche Reich hatte sich erst spät an der Inbesitznahme von überseeischen Gebieten beteiligt. Die Kolonien dienten als billige Rohstofflieferanten und zugleich als Absatzmärkte deutscher Produkte. Deutsch-Südwestafrika war zudem eine Siedlerkolonie – dort sollte neues Land für die stark angestiegene deutsche Bevölkerung erschlossen werden.
Zur Zeit der deutschen Inbesitznahme der Kolonie Deutsch-Südwestafrika lebten in diesem Gebiet schätzungsweise 80.000 Herero, 60.000 Ovambo, 35.000 Damara, 20.000 Nama und nomadische San. 1902 gab es weiterhin etwa 2.600 Deutsche, 1.350 Buren und 450 Briten. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs lockte das Land weitere 9.000 deutsche Siedler an.
Die Herero hatten mit der deutschen Regierung einen Schutzvertrag geschlossen, um ihre militärischen Schlagkraft gegen die mit ihnen um Weideland konkurrierenden Nama zu stärken. Diesen „Schutz“ konnten die in Deutsch-Südwestafrika stationierten deutschen Soldaten aufgrund ihrer geringen Zahl (nur 1.500 deutsche Soldaten auf einem riesigen Territorium) jedoch nicht gewährleisten. Zudem sahen die Herero durch die Rinderpest 1897 und die zunehmende Inbesitznahme des Landes durch deutsche Siedler ihre Existenzgrundlage gefährdet.
Neben der militärischen Erhebung der Herero und Nama gegen die Deutschen gab es in den Kolonien zahlreiche Versuche der einheimischen Bevölkerung, sich gegen die Kolonialherrschaft zur Wehr zu setzen. In Deutsch-Ostafrika starben beim sogenannten Maji-Maji-Aufstand 1905/06 schätzungsweise 100.000 Einheimische.
Nach dem Verlust des Ersten Weltkriegs wurde im Vertrag von Versailles die Abgabe sämtlicher deutscher Kolonien an die Siegermächte bestimmt.

Der lange Weg zur Unabhängigkeit des Landes Namibia
Das ehemalige „Deutsch-Südwestafrika“ war seit Ende des Ersten Weltkriegs unter südafrikanischer Herrschaft gestellt. Wie im Apartheidsystem in Südafrika wurden Homelands für einzelne ethnische Gruppen eingerichtet, die mit Zwangsumsiedlungen der Bevölkerung einhergingen. 1990 wurde es als letztes Land auf dem afrikanischen Kontinent ein selbständiger Staat. Die neue Regierung beschloss als künftigen Namen ihres Landes Namibia, da die Wüste Namib weite Teile des Küstengebietes prägt.

Der offizielle Umgang mit der deutschen Kolonialgeschichte
Im September 2011 erfolgte in der Berliner Charité ein historischer Akt: Die im Film angesprochenen Gebeine von 20 Herero und Nama, die zu Rasseforschungszwecken aufbewahrt worden waren, wurden ihren Nachfahren aus Namibia übergeben. Zum ersten Mal hatte eine deutsche Institution eine Rückgabe dieses entsetzlichen Erbes des Kolonialzeit durchgeführt.
2007 sprachen Nachfahren von General von Trotha in Omaruru öffentlich eine Entschuldigung für die Verbrechen ihres Vorfahren beim Feldzug gegen die Herero und Nama aus.
Drei Jahre zuvor, zur hundertjährigen Gedenkfeier der „Schlacht am Waterberg“ entschuldigte sich 2004 die damalige Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, als erstes Mitglied einer deutschen Bundesregierung für die deutschen Kolonialverbrechen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika auf historischem Boden in Ohamakari.
Die Bundesregierung hingegen lehnte 2011 erneut eine Entschuldigung für den Krieg gegen die Herero und Nama ab. Ebenso weicht sie der völkerrechtlich überaus bedeutsamen Frage der Bezeichnung dieses Feldzugs als „Völkermord“ aus mit der Begründung, dass die hierfür relevante UN-Resolution damals noch nicht existiert habe.
Bislang hat der Deutsche Bundestag alle Anträge auf Anerkennung und Wiedergutmachung der deutschen Kolonialverbrechen im ehemaligen Deutsch-Südwestafrika abgelehnt. Allerdings erhielt das unabhängige Namibia mit die höchsten Entwicklungshilfezahlungen (pro Kopf der Bevölkerung gerechnet). Dazu kommen enge wirtschaftliche Beziehungen und Verflechtungen Deutschlands mit dem rohstoffreichen Land.

Didaktische Hinweise
Der Film eignet sich in erster Linie für die Erwachsenenbildung zu folgenden Themenbereichen: Kolonialgeschichte, pädagogische Biographiearbeit (nicht nur, aber auch in der Bildungsarbeit mit Senioren); Seminare mit ausreisenden oder zurückkehrenden Entwicklungshelfern; vergleichende Medienanalyse, bzw. medienanalytisch, oder -kritisch ausgerichtete Seminare, wo es (auch) um Filme über das Filmemachen, oder aber um Filme aus und über Afrika geht. Beschäftigung mit der eigenen familiären Biografie.
Für die schulische Nutzung ist der Film zwar wegen des Alters der beiden Haupt-Protagonisten eher wenig geeignet, bietet aber über die thematisierte Großmutter-Enkel-Beziehung für junge Menschen einen starken emotionalen Einstiegs- und Anknüpfungspunkt und somit eine Anregung zur Spurensuche in der eigenen Familienbiografie.
Für Diskussionen und Gespräche nach der Vorführung des Films können je nach beabsichtigter Schwerpunktsetzung folgende Fragen und Hinweise als Anregungen helfen, die Besonderheiten des Film zu erschließen, bzw. einen stärker biographisch orientierten Einstieg in ein Nachgespräch zu finden:

  • Welche Gründe werden für den Kolonialismus genannt? Welche wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Hintergründe waren darüber hinaus relevant? (Dies ist durch das Heranziehen weiterer Materialien und Informationsquellen, auch andere Filme von Peter Heller, zu vertiefen). 
  • Welches Bild vom Leben in den Kolonien vermittelt der Film? – wie unterscheidet es sich aus der Sicht der deutschen Kolonisten bzw. der Einheimischen?
  • Inwieweit war und ist die Mutter Ruth Heller ein Kind ihrer Zeit?
  • Wie schlägt sich Rassismus in der Sprache und in einzelnen Begriffen nieder?
  • Gibt es in der eigenen Stadt oder Region Spuren der Kolonialgeschichte? – etwa in der Benennung von Straßen oder Plätzen? Gibt es Denkmäler etc.? (Als Anregung können entsprechende Umbenennungen bzw. deren Thematisierung in den Städten Hannover, Berlin, Hamburg oder München im Internet recherchiert werden, siehe Tipps für weiterführende Recherchen.)
  • Was ist an der gezeigten Mutter-Sohn-Beziehung exemplarisch? Kann der Film auch zur Spurensuche in der eigenen Familiengeschichte anregen? (auch unabhängig von dem Afrika-Hintergrund)
  • Was bedeutet Heimat für die verschiedenen Protagonisten im Film? Was verbinden wir mit diesem Begriff? Was hat er mit der eigenen Kindheit zu tun? (Hierbei kann die Diskussion um das unfreiwillige Verlassen der Heimat ausgeweitet werden auf den Zweiten Weltkrieg oder die Teilung Deutschlands, aber auch auf Biografien von Betrachtern mit migrantischem Hintergrund. Gerade dadurch können sich neue Gemeinsamkeiten zwischen Kindern deutscher und nicht-deutscher Eltern eröffnen.)
  • Zur Diskussion über die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Jugendlichen damals und heute können die gegen den Willen von Ruth getroffenen und durchgesetzten Entscheidungen ihres Vaters dienen. Dabei können historische wie kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten deutlich und durchaus kontrovers diskutiert werden.
  • Was mag Peter Heller dazu bewogen haben, „das Geheimnis“ um seinen Großvater zu lüften, bzw. dessen Verstrickung in die deutsche Kolonialgeschichte in einem sehr persönlichen Film zu thematisieren? Welches persönliche Risiko geht er damit – vor dem Hintergrund seiner anderen durchweg kolonial-kritischen Filme – ein? Warum hat der Regisseur diesen Film nicht früher gemacht? Warum ist er nie mit seiner Mutter nach Namibia gereist?
  • Ist der Filmtitel „Kolonialmama“ gut gewählt? Was macht er deutlich? Was verschleiert er ggf. aber auch? – Was wären andere, evtl. auch bessere Titel für diesen Film?

In den Menü Extras werden Trailer von weiteren Filmen von Peter Heller zum Thema „Deutscher Kolonialismus“ vorgestellt.
Ebenfalls im Menü Extras: „Annas Sehnsucht – die Reise meiner Urgroßmutter“, eine Kurzpräsentation von Mirya Banuls-Heller (der Tochter des Filmemachers) über ihr persönliches Verhältnis zu Afrika und der Lebensgeschichte der Ehefrau des Bahnchefs und „Kolonialhelden“ Paul Loenhardt.

Filmhinweise
Deutsche Kolonien. Eine DVD-Edition zur deutschen Kolonialgeschichte (2 DVDs mit 8 Filmen plus CD-Rom). DVD Edition Multimedia. 2007
DVD 1:
1.         Die Liebe zum Imperium – eine Entdeckergeschichte aus Afrika
2.         Die Mulattin Else – Eine Vatergeschichte aus Afrika
3.         Else im Wunderland – Fortsetzung der Vatergeschichte
4.         Ein Lied für Südwest – Eine Siedlungsgeschichte aus Afrika
DVD 2:
1.         Mandu Yenu – eine Königsgeschichte aus Afrika
2.         Usambara – eine Misssionsgeschichte aus Afrika
3.         Manga Bell – eine Heldengeschichte aus Afrika
4.         Gruß aus Kiautschou – eine kurze Aufstandsgeschichte aus dem fernen Osten
Begleitbuch als pdf zum gleichnamigen Medienpaket auf CD ROM und Download unter http://issuu.com/Filmkraft/docs/deutsche-kolonien-pdf/1

Die Prinzessin von Sansibar
Ein Film von Tink Diaz, Deutschland 2007
60 Min., Dokumentarfilm, Bezug: EZEF

Wir hatten eine Dora in Südwest
Ein Film von Tink Diaz, Deutschland 1992
70 Min., Dokumentarfilm, Bezug: EZEF

Das koloniale Missverständnis
Ein Film von Jean-Marie Teno, Deutschland, Frankreich, Kamerun 2004
78 Min., Dokumentarfilm, Bezug: EZEF

Literaturhinweise

  • Arndt, Susan (Hg.): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland. Münster, Unrast Verlag, 2000
  • Detlef Bald, Peter Heller, Volkhard Hundsdörfer, Joachim Paschen: Die Liebe zum Imperium, Verlag Überseemuseum Bremen 1978
  • Peter Heller, Niklas Goslar, Christoph Steinbrink, Dr. Joachim Paschen, Alexis Malefakis, Heiko Möhle, Peter Meier Apolloni, Roland Schuknecht, Jürgen Fiege: Deutsche Kolonien. Ein pdf -Buch auf CD ROM und Download zum gleichnamigen Medienpaket (filmkraft München 2010) http://issuu.com/filmkraft/docs/deutsche-kolonien-pdf/1
  • Bechhaus-Gerst, Marianne; Leutner, Mechthild (Hg.): Frauen in den deutschen Kolonien (Schlaglichter der Kolonialgeschichte“, Band 10), Berlin, Ch. Links Verlag 2009
  • Cramer, Ada: Weiß oder Schwarz, Lehr- und Leidensjahre eines Farmers in Südwest im Lichte des Rassenhasses. Berlin. (1913) (kolonialhistorisches Zeitdokument und entsprechend kritisch zu lesen)
  • Eckenbrecher, Margarethe von: Was Afrika mir gab und nahm. Erlebnisse einer deutschen Frau in Südwestafrika 1902-1936. Berlin 1940 (kolonialhistorisches Zeitdokument und entsprechend kritisch zu lesen)
  • Foitzik, Andreas; Leiprecht, Rudolf; Marvakis, Athanasios, Seid, Uwe (Hrsg.): Ein Herrenvolk von Untertanen. Rassismus - Nationalismus – Sexismus. Duisburg, DISS 1992. Online verfügbar unter:http://www.diss-duisburg.de/Internetbibliothek/Buecher/Herrenvolk/Herrenvolk.htm
  • Gründer, Horst: Geschichte der deutschen Kolonien. Stuttgart, Reclam Verlag 2005
  • Mamozai, Martha: Schwarze Frau, weiße Herrin: Frauenleben in den deutschen Kolonien. (Frauen aktuell, Band 12506), Reinbek bei Hamburg, Rowohlt Verlag 1989
  • Martin, Peter: Schwarze Teufel, edle Mohren. Afrikaner in Geschichte und Bewußtsein der Deutschen. Hamburg, Junius Verlag 1993
  • Walgenbach, Katharina: Die deutsche Frau als Trägerin deutscher Kultur. Koloniale Diskurse über Geschlecht, „Rasse“ und Klasse im Kaiserreich. Frankfurt am Main, New York, Campus Verlag 2006
  • Zimmerer, Jürgen und Zeller, Joachim (Hrsg.): Völkermord in Deutsch-Südwestafrika. Der Kolonialkrieg (1904 - 1908) in Namibia und seine. Folgen. Berlin, Ch. Links Verlag 2003

Internetadressen zu postkolonialen Recherchen

 Autorin: Karin Guggeis
 Februar 2013