Teaser
Life - Saaraba - Illegal

Dokumentarfilm von Peter Heller
Deutschland 2016, 90 Minuten

Inhalt

In Westafrika wird das verheißene Land Europa „Saaraba“ genannt. Der Dokumentarfilm folgt über einen Zeitraum von mehr als acht Jahren (2008-2015) dem Lebensweg und der Reise zweier Brüder von der Insel Niodior nach Europa. Die Insel ist dem westafrikanischen Staat Senegal vorgelagert. Der Vater hatte in den 1960er-Jahren als Gastarbeiter in der Automobilindustrie in Frankreich gearbeitet und diese Zeit in guter Erinnerung behalten.

Aladji, der ältere Sohn, folgte 2008 dem Vorbild des Vaters und gelangte als Bootsflüchtling nach Spanien. Dort fand er schließlich vorübergehende Arbeit auf den riesigen Gemüseplantagen, erhielt aber keine Aufenthaltsbewilligung und blieb illegal. Auch seinen jüngeren Bruder Souley zieht es seit vielen Jahren nach Europa. Trotz der negativen Erfahrungen des Bruders möchte auch Souley seinen Traum von Europa verwirklichen. So macht er sich ebenfalls auf den Weg und auf eine gefährliche Reise über das Meer, die schon Tausenden Afrikanern das Leben kostete. Souley weiß um diese Gefahren und die Schwierigkeiten, in Europa Fuß zu fassen, doch er lässt sich deswegen von seiner Reise nicht abhalten und wird dabei auch vom Vater unterstützt. Auf der Insel Niodior ist die Reise nach Europa längst zur Mutprobe und zu einer Art Initiationsritus für junge Männer geworden, obwohl die Träume und Wünsche der Migranten nicht selten enttäuscht werden.

Erzählt wird die Geschichte der beiden Brüder durch den Co-Regisseur Saliou Sarr, der vergeblich versucht hatte, den jüngeren Bruder zur Umkehr zu bewegen. Er ist der Cousin der beiden Brüder und Freund aus gemeinsam verbrachten Kindertagen. Sein Vater hatte Karriere beim Militär gemacht, weshalb seine Kinder ohne Probleme in Frankreich studieren konnten. Im Film begibt er sich auf Spurensuche nach Aladji und folgt Souley über 3.000 km nach Marokko, wo dieser über das Mittelmeer nach Spanien gelangen möchte. Saliou Sarr lebt als Musiker in der Hauptstadt Dakar. Mit Liedern und persönlichen Kommentaren versucht er im Film als Begleiter, Interpret und Mittler dem europäischen Publikum die Entscheidungen der beiden Brüder nachvollziehbar und begreiflich zu machen.

Würdigung und Kritik

Diese erfolgreiche Mittlerfunktion ist dem Film und seinen Machern hoch anzurechnen. Schließlich fragen sich viele Europäer vor dem Hintergrund immer undurchlässiger werdender Grenzen und hohem finanziellen Aufwand, die Festung Europa noch stärker zu sichern, warum dennoch so viele Bootsflüchtlinge aus Afrika weiterhin ihr Leben riskieren und dem Anschein nach trotz der Medien nicht wissen, was sie in Europa erwartet. Auch die unbequeme Wahrheit, dass Europa an der Misere in vielen Ländern Afrikas eine Mitschuld trägt, wird hierzulande nur ungern zur Kenntnis genommen.

Die Fragen nach den Fluchtursachen „Made in Europe“ beschäftigen die Filmemacher schon seit vielen Jahren. Sie liegen – zumindest in puncto Westafrika mit seinen seinerzeit weltweit sehr ergiebigen Fischgründen – an den in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangenen Fischbeständen, die von großen Fangflotten auch von Europa aus leergefischt wurden. Die Fischerfamilie von der Insel Niodior, ihre Lebensumstände und der Niedergang der Fischerei(-industrie) im Dokumentarfilm „Life Saaraba Illegal“ begegnen uns daher bereits in den kürzeren Filmen „Yaayboy – Vom Fischen im Trüben“ (2012, Vertrieb EZEF) und „Barça ou Bassa – Barcelona oder Tod“ (2016, siehe Bonusmaterial auf der DVD). Die beiden Brüder Aladji und Souley bilden mit ihren Träumen von Europa keine Ausnahme. Sie stehen stellvertretend für viele andere junge Menschen auf Niodior, denn acht von zehn Jugendlichen verlassen diese Insel inzwischen.

Der neue Film in dieser jetzigen Trilogie ist nicht nur didaktisch aufgebaut, sondern im Unterschied zu den beiden Kurzfilmen auch dialektisch strukturiert. Da der Musiker und Co-Regisseur Saliou Sarr, der die jetzige Form des Films stark mitgeprägt hat, die beiden Brüder überreden möchte, wieder in ihre alte Heimat zurückzukehren bzw. gar nicht erst nach Europa zu gehen, kommen die Argumente für und gegen eine Migration bei der für sie existenziellen Frage nach dem Flüchten oder Dableiben ausführlich zur Sprache und münden am Ende in eine klare Antwort. Auf diese Weise kann das Publikum in Deutschland Schritt für Schritt die Argumente selbst nachvollziehen, und jenseits von möglichen Vorurteilen zu eigenen Schlussfolgerungen gelangen.

Zu Beginn der Dreharbeiten im Jahr 2008, als die illegale Fischerei und die Überfischung der Weltmeere im Mittelpunkt standen, die viele Kleinfischer ihrer Existenzgrundlage beraubte, war die Entwicklung der beiden Brüder logischerweise noch nicht vorauszusehen, genau so wenig wie der Umstand, dass Aladji sich so viele Jahre illegal in Spanien durchschlagen würde. Das Material ließ sich später aber nahtlos in der Langzeitdokumentation verwenden. Damit die Zuschauer immer genau informiert bleiben, wann und wo das auf verschiedenen Reisen der Filmemacher entstandene Material gedreht wurde, sind bei jedem – nicht chronologischen – Zeitenwechsel der Ort und das Jahr eingeblendet. Die Interviews beziehungsweise die Gespräche der Protogonisten untereinander und mit Freunden und Bekannten zeigen die Personen in vielen identitätsstiftenden Großaufnahmen, geben in Halbtotalen und Totalen aber immer auch Auskunft über die Umgebung. Einige Telefongespräche zwischen der Mutter und ihren Söhnen und zwischen den Söhnen, die von Europa nach Afrika gehen, wurden von einer der beiden Seiten nachgestellt, was die inhaltlichen Aussagen aber nicht unzulässig verfälscht.

Besonders gelungen sind dem Film die zahlreich eingestreuten atmosphärischen Zwischenschnitte, die teils eine symbolische Funktion haben, aber auch die Stimmung des jeweiligen Ortes einfangen oder etwa vom Alltag der Bewohner auf Niodior erzählen. Einstellungen von vorüberziehenden Störchen am blauen Himmel gleich zu Beginn und gegen Ende des Films stehen gleichermaßen für die Sehnsucht der Protagonisten nach Freiheit wie für die alle Grenzen hinter sich lassende Verbindung zwischen Afrika und Europa. Im Herbst ziehen die Störche von Europa nach Afrika, im Frühjahr kehren sie nach Europa zurück. Auf die den Bootsflüchtlingen drohenden Gefahren verweist der Film mit symbolischen Bildeinstellungen eines am Strand liegenden Schiffswracks oder mit einem Ruderboot unter Wasser, aber auch mit kurzen dokumentarischen Aufnahmen einer überfüllten Piroge, von Einsätzen der Küstenwache oder im Meer treibenden Leichen.

Themen und Hintergrundinformationen

Unter den Hauptursachen für die Flucht vieler nach Europa drängender Bootsflüchtlinge wie Aladji und Souley stehen nicht etwa kriegerische Auseinandersetzungen vorne wie bei den Flüchtlingen aus Syrien, sondern die systematische Vernichtung der Existenzgrundlage vieler Bauern und Fischer in Afrika durch vornehmlich europäische Wirtschaftsinteressen. Gleichwohl ist dies nur einer von mehreren Gründen für die ungebremste und nach Erfüllung strebende Sehnsucht nach Europa, dem „verheißenen Land“. Sie wird sich den Brüdern zufolge auch nicht durch höhere Grenzmauern und Schutzmaßnahmen verhindern lassen, denn „die eigene Zukunft liegt im Glauben“ an den richtigen Weg. Der Film vergleicht den Anspruch der Brüder mit der von ihnen erlebten Realität, bringt die Fluchtursachen und ihre Beweggründe deutlich zur Sprache. Nebenbei zeigt er am Beispiel des Vaters, wie sehr sich die Migrationsbewegungen von Afrika nach Europa in den letzten Jahren verändert haben. Sie lassen sich nicht einmal mehr ansatzweise mit der Situation vor 50 Jahren vergleichen, als sogenannte Gastarbeiter aus Afrika in Mitteleuropa noch dringend benötigt wurden. Heute dagegen ist das Leben im verheißenen Land fast nur noch auf illegale Weise möglich, worauf auch der aus mehreren Sprachen zusammengesetzte Titel des Films verweist.

Suche nach dem Glück

Wie bereits sein Vater in den 50er-Jahren suchte Aladji sein Glück in Europa und verließ dafür seine Familie und seine Frau. Er durchquerte das Meer in einer Piroge und strandete zuerst auf den Kanarischen Inseln, bevor er schließlich das spanische Festland bei Santa Pola an der Costa Blanca erreichte. Der Vater möchte zunächst zwar nicht, dass auch der jüngere Sohn die Insel verlässt, doch mit seinen Erzählungen macht er auch Souley Lust, dorthin zu gehen. Er weiß zwar, dass es damals wesentlich leichter war, sich in Frankreich zu integrieren. Aber er ist sich zugleich sicher, er wäre „heute nicht derjenige, der ich bin“, wenn er damals auf Niodior geblieben wäre. Schließlich bezieht er bis heue seine Rente aus Frankreich. Sein Glück hat der ältere Sohn Aladji in Spanien bisher zwar nicht gefunden, doch der Vater ist überzeugt davon, dass es für Aladji keine verlorene Zeit war und er allein schon viel Glück hatte, nicht im Meer umgekommen zu sein. Auch Souley versucht Jahre später sein Glück und wagt es zehn Mal von Marokko aus vergeblich, bis er beim elften Versuch erfolgreich ist.

Nicht nur der eigene Vater, auch viele andere Migranten geben die Vorbilder für den Traum von Europa. Das Fernsehen und die Werbung, die auch im Senegal omnipräsent geworden sind, verstärken diesen Traum, obwohl man über die Medien offenbar Bescheid weiß, was in Europa und auf der Flucht abläuft. Es gibt allerdings auch eine Minderheit von jungen Menschen, sogenannte Boulentem, die nicht weg von der Insel wollen, wie etwa Fakèbe. Sie könnte sich zwar vorstellen, vorübergehend in den USA zu arbeiten, aber das Risiko der Bootsflüchtlinge würde sie niemals eingehen. Auch der Musiker Saliou Sarr, der Souley von der Emigration abhalten möchte, hatte seinen Traum von Europa. Als er das vermeintliche Paradies persönlich kennenlernte, öffneten sich ihm die Augen: „Die westliche Welt mit ihren schönen Städten vereinzelt die Menschen – aber mein Afrika dagegen quillt über von der Kraft des gemeinsamen Lebens und Erlebens.“

Suche nach Arbeit

Natürlich weiß Saliou auch um die Verlockungen der westlichen Welt und die Chancen, die es zu ergreifen gilt, um dem Leben einen Sinn zu geben und den Traum von „Saaraba“ Wirklichkeit werden zu lassen. Und auch in der Fremde gibt es Zusammenhalt unter den Flüchtlingen, denn „Individualismus tötet – und Zusammenhalt rettet“. Nach einer Kindheit, die für die Cousins „reines Vergnügen“ bedeutete, müssen sich für die Jugendlichen jedoch Arbeitsmöglichkeiten ergeben. Da die Fischerei auf Niodior aufgrund der Überfischung durch große Fangflotten seit Ende des letzten Jahrhunderts immer beschwerlicher wird und immer weniger abwirft (siehe auch Bonusfilm auf der DVD), wollte Aladji nicht so enden, wie die älteren Fischer, die buchstäblich nur noch nach kleinen Fischen jagen. Und auch Souley, der in Dakar Fliesenleger geworden ist, um sich finanziell auf seine große Reise vorzubereiten, rechnet sich in Europa größere Chancen aus, obwohl er genau weiß, wie es seinem Bruder dort ergangen ist. Dieser erwähnt, dass man in Spanien eine Arbeitserlaubnis erst nach drei Jahren erhält. In diesem Zeitraum ist es aber nicht erlaubt, zu arbeiten – eine absurde Regelung, die unmittelbar zur Schwarzarbeit führen muss. Um sich über Wasser zu halten, hatte Aladji anfangs sogar bis zu vier Jobs gleichzeitig, auf dem Feld, auf dem Boot, auf der Baustelle und als Straßenverkäufer. Da der Fischfang auch in Spanien in die Krise geraten ist und keine zusätzlichen Arbeitskräfte benötigt, suchte und fand er später Arbeit auf den riesigen Plantagen von Andalusien. Migranten aus Afrika erhalten dort die am schlechtesten bezahlten Jobs von allen, sie haben keine Rechte und werden meistens nur für Erntearbeiten eingesetzt. Doch immerhin verdient er in Europa mit etwas Glück „mehr als das Doppelte“ im Vergleich zu Niodior. Saliou kommentiert die Erfahrungen seines Cousins mit der rhetorischen Frage, ob die Sklaverei damals wirklich abgeschafft worden sei. Nach zehn Jahren in Europa hat Aladji immer noch keine Papiere und er wünscht seinem Bruder, dass dieser nicht das Gleiche erleben muss wie er.

Dieser konstatiert am Ende des Films, nachdem seine Flucht von Marokko nach Spanien geglückt ist und er auf einer Tomatenplantage Arbeit gefunden hat: „Was ich erwartet hatte ist nicht das, was ich jetzt sehe. Aber es ist besser als in Marokko. Hier arbeitest du und man bezahlt dich. In Senegal bekommst du das Geld nach getaner Arbeit nicht. Du bekommst etwas Geld, aber es genügt nicht. Das macht den Unterschied. Hier ist es besser als in Senegal.“

Unterstützung der Familie

Ein wichtiges Motiv für die Migration ist neben der Jobsuche die Unterstützung der eigenen Familie, gerade auch dann, wenn sie daheim geblieben ist. Wie alle Migranten, hat auch Aladji nicht vergessen, woher er kommt. Die finanzielle Unterstützung wird nicht gefordert, zumindest nicht von den Eltern, aber sie wird erhofft und indirekt auch erwartet. Allein schon die Flucht nach Europa kostet eine Stange Geld. Die Schlepper der Flucht-Konvois verlangen zwischen 500 und 800 Euro allein für die Überfahrt. Viele Schlauchboote werden an der Küste von spanischen Schiffen abgefangen oder sie kentern und im günstigen Fall muss die Überfahrt erneut geplant und bezahlt werden. Das Risiko, dabei den Tod zu finden, ist hoch. In Niodior hat jeder bereits einen Sohn, einen Bruder oder Cousin verloren.

Auf der anderen Seite wird das Geld der Migranten dringend benötigt. Was diese aus dem Ausland schicken, ist längst mehr wert und wichtiger als alle staatliche Entwicklungshilfe. Dadurch wächst freilich auch der Erwartungs- und Erfolgsdruck für diejenigen, die es geschafft haben, nach Europa zu kommen. Saliou zufolge bezahlen die Verwandten in der Fremde bereits die Hälfte des Fortschritts auf der Insel. Mit dem Geld werden neue Häuser, Schulen und Moscheen gebaut und auch Aladjis Vater hat sich ein komfortables Haus gebaut. Wenn seine Gedanken über die eigene Zukunft und das Alter kreisen, gibt er unumwunden zu: „Ich denke, dass meine Familie Menschen auf beiden Seiten haben sollte, hier und in Europa.“

Heldentum und Glauben

Auf den ersten Blick scheint es schwer verständlich, dass die vielen Tragödien auf dem Meer die Afrikaner, die auf andere Weise nicht (mehr) nach Europa kommen können, keineswegs davon abhalten, weiterhin ihr Leben zu riskieren. Das Gegenteil ist offenbar der Fall, denn die in der Kultur der Insel verankerte Auffassung, dass jeder junge Mensch für den eigenen Reifungsprozess (vorübergehend) das Elternhaus und die Heimat verlassen muss, hat sich durch den elementaren Kampf mit den Wellen für junge Männer längst zum Initiationsritus entwickelt. Sie reifen auf diese Weise zum Mann heran, können und wollen ein Held sein. Als solcher genießen sie hohes Ansehen und haben auf dem Heiratsmarkt auch größere Chancen – falls sie überleben und später zurückkehren. Der Ritus hat viel mit Mut und Würde zu tun, aber er ist weit mehr als eine reine Mutprobe. Manche der Jugendlichen ziehen los, „um die Ketten der Scham zu brechen“, wie es Saliou formuliert. „Und jedes der jungen Inselmädchen träumt davon, einen zurückkehrenden Helden zu heiraten. Und jeder kleine Junge träumt davon, einer zu dieser Helden zu werden.“ Souley ist nach Jahren des Zögerns ebenfalls fest davon überzeugt, dass er gehen muss – und „Risiken gibt es doch überall“. Schließlich beansprucht er für sich genauso das „Recht“, sein Glück zu versuchen, wobei der materielle Aspekt allein keineswegs ausschlaggebend ist.

Es ist der (islamische) Glaube, der den Brüdern hilft, die Dinge zu ertragen und weiterzumachen, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Ihr Glaube an Gott wird zur letzten Rettung vor Isolation und Einsamkeit. Zumindest für Aladji ist der Traum von Europa inzwischen gar dem Traum gewichen, gemäß der nichtradikalen Sufi-Ausrichtung des Islam ein „Talibe“, ein Schüler des Propheten zu werden. Für ihn liegt die einzige Zukunft im persönlich gelebten Glauben, denn nur „mit dem Glauben lässt sich die Zukunft gestalten“.  Dieser Glaube ist konstruktiv ausgerichtet und unterscheidet sich grundlegend von radikalen islamistischen Glaubensvorstellungen und terroristischen Aktivitäten.

Festung Europa

Aus der Perspektive der Afrikaner, die nach Europa wollen, ist es demnach vollkommen klar, dass dies vielleicht nicht der einzige, aber doch der richtige Weg ist, um eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien zu haben. Aus europäischer Sicht ist es zumindest nachvollziehbar, dass ein ungebremster Zustrom von Flüchtlingen aus Afrika nicht leicht zu verkraften ist und viele Probleme mit sich bringt. Europa trägt zwar eine Mitschuld an dieser Flüchtlingswelle, indem die eigene Wirtschaftspolitik auf Kosten der Afrikaner geht, möchte aber nur ungern „mitschuldig“ an den zahllosen Flüchtlingskatastrophen sein. Zur Diskussion gestellt bleiben daher die Maßnahmen von Europa und insbesondere auch von Deutschland, solche Katastrophen zu vermeiden und die Flüchtlinge von Europa fernzuhalten. Sie verschlingen Unsummen an Geld durch die Errichtung von „Schutzmauern“ und die Stärkung der Grenzschutzagentur Frontex, können die Flüchtlingswelle aber letztlich nicht verhindern, wie der Film unter Beweis stellt. Vor diesem Hintergrund ist es eine Ironie der Geschichte, dass immer weitere Flüchtlinge in Spanien ankommen, während die Spanier ihre Fiestas „Moros e christianos“ zu Erinnerung an den Einfall der Mauren in früheren Jahrhunderten feiern, die ganze Städte in Südspanien bis heute geprägt haben.

Verurteilt werden auch die Praktiken der Polizei in Marokko und Mauretanien gegenüber diesen Flüchtlingen. Wegbegleiter von Souley auf seinem Weg nach Europa berichten im Film davon, dass an der marokkanischen Grenze nur Schwarze von der Polizei aufgehalten und ihre Personalien überprüft werden. Europa bezahlt die Polizei dort, um die Migranten aufzuhalten. Die Polizei selbst verlangt darüber hinaus Schmiergelder von den Flüchtlingen, sonst gibt es für sie kein Weiterkommen. In Tanger sind Polizeiübergriffe gar an der Tagesordnung, Türen werden eingetreten und die Sachen der Flüchtlinge geklaut.  Manche werden tageweise in Zellen gesperrt ohne Essen und Trinken oder in der Wildnis ausgesetzt, Tagesmärsche von der Stadt entfernt. Ein Mitbewohner in Souleys Wohngemeinschaft spricht von Kopfgeld, das die marokkanische Polizei von Spanien kassiert, wenn sie einen Flüchtling gefangen nehmen oder ihn im Meer unter Wasser tauchen, um Fotobeweise ihrer Erfolge zu sammeln. Trotz alledem ist ein weiterer Mitbewohner davon überzeugt, „dass selbst mit Krise Europa tausendmal besser ist als Afrika.“ Auch Souley sieht seinen Erfolg nicht im Senegal, sondern in Europa und meint: „Wenn ich umkehre, muss ich wieder bei null beginnen. … Ich bleibe dabei und werde es schaffen. Ich habe Hoffnung, weil ich gesehen habe, wie Männer, die dranbleiben, es geschafft haben.“ Und die Mutter der Brüder wünscht sich, „dass sie mit legalen Papiern zurückkommen, damit sie reisen können, wann sie wollen.“ Denn eine spätere Rückkehr ist selbstverständlich nie ausgeschlossen.

Zu den beiden vorangegangenen Filmen der „Trilogie“:

Yaayboy – Vom Fischen im Trüben (2011)

Der ebenfalls vom EZEF herausgegebene Film beleuchtet vor dem Hintergrund einer globalen Ausbeutung der Fischbestände insbesondere die Entwicklung in Westafrika, wo noch ein Fünftel der Senegalesen von der Fischerei lebt. Diese Lebensform ist unmittelbar bedroht, denn der Fisch wird immer weniger und die Pirogen müssen auf der Suche nach Fischgründen immer weiter (und kostspieliger) aufs Meer fahren. Dabei wird nicht verschwiegen, dass auch die eigene Verwaltung Fehler gemacht und die damals an der Macht gewesene korrupte Regierung illegale Lizenzen an internationale Fangflotten vergeben hat. Nicht einmal ein Zwölftel des in Europa erzielten Verkaufspreises geht an die einheimischen Fischer. Allein 80 Prozent des in Deutschland verzehrten Fischs stammt aus Importen, auch aus Afrika. Für die Bevölkerung bleiben nach dem Abfischen durch große Trawler nur noch die kleineren Fische übrig, die im Senegal Yaayboy genannt werden.

Der Film bringt auch Lösungsansätze zur Sprache. Neben der Bekämpfung der illegalen Fischerei und der Stärkung der Fischereiüberwachung liegen sie in der Verbesserung der Fangtechniken und der weiteren Sensibilisierung der Bevölkerung für den Schutz der Fischbestände.

Barça ou Bassa – Barcelona oder Tod (2016)

In diesem Film, der sehr engagiert und unverblümt die europäische (Wirtschafts-)Politik in Westafrika kritisiert, stehen die Lebens- und Migrationsgeschichten der Brüder Aladji und Souley und ihr Traum von Europa exemplarisch im Mittelpunkt. Nicht zuletzt der Niedergang des Fischfangs auf ihrer Heimatinsel Niodior hat sie dazu bewogen, in die Emigration zu gehen bzw. diesen Schritt zu wagen. Inzwischen bemühen sich Handelsorganisationen wie Green Senegal oder auch Brot für die Welt, die Misere der Fischer zu mildern und beim weltweiten Kampf um die Fische beratend einzugreifen. Dafür sind neue Probleme hinzugekommen. Reis- und Weizenanbau verdrängen den traditionellen Hirseanbau, Getreide muss zusätzlich importiert werden, die Landwirtschaft geht insgesamt zurück, infolge des Klimawandels gibt es immer häufiger Trockenperioden. Fehlende Überlebenschancen der Bevölkerung, der Mangel an Ressourcen und die Armut veranlassen daher immer mehr junge Leute zum Wegzug nach Europa, das zur Lebensversicherung der ganzen Familie wird. Da zudem die Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt festgelegt werden, Importgüter mit niedrigen Einfuhrzöllen belegt sind und die hoch subventionierten Produkte aus Europa die einheimischen Strukturen zerstören, haben die Daheimgebliebenen kaum noch Chancen. Die Alternative lautet folgerichtig: Barcelona oder der Tod. Schon jetzt sind die Überweisungen der Migranten aus Europa wichtiger als die gesamte Entwicklungshilfe. Abhilfe könnte ein fairer Handel, die Unterbindung von Landraub und eine echte Partnerschaft sein. Stattdessen werden die westafrikanischen Länder von Europa weiterhin wirtschaftlich ausgebeutet, Mauern errichtet und totalitäre Regimes in Afrika unterstützt.

GLOSSAR

Niodior (Senegal)
Die Île de Guior, häufig nach dem Hauptort Niodior benannt, ist eine Insel vor Westafrika im Atlantischen Ozean. Sie gehört zum Senegal und liegt im Nationalpark Delta du Saloum. Auf der Insel lebten bis vor einigen Jahren noch 16.000 Einwohner, von denen viele inzwischen nach Europa auswandern, nachdem der wichtige Erwerbszweig der traditionellen Fischerei mit Pirogen in großen Teilen weggebrochen ist. Die auf Niodior geborene senegalesische Schriftstellerin Fatou Diome hat die Insel literarisch in ihrem Buch „Der Bauch des Ozeans“ (siehe Literaturhinweise) beschrieben.
Die einstige französische Kolonie des Senegal wurde am 20. August 1960 unabhängig und zu einem der wenigen demokratischen Staaten auf dem afrikanischen Kontinent. Der Senegal hat gut 14,3 Millionen Einwohner, davon leben mehr als eine Million in der Hauptstadt Dakar. Das Gebiet des Senegal ist bereits seit dem 12. Jahrhundert ein Teil der islamischen Welt.

Ceuta
Die spanische Exklave Ceuta liegt auf dem nordafrikanischen Festland an der Straße von Gibraltar. 1993 begann man mit dem Bau eines etwa 24 km langen Grenzzauns, der die Stadt Ceuta von Marokko trennt, um auf diese Weise die illegale Einwanderung und den Schmuggel zu unterbinden. Die EU übernahm die Kosten dafür zu 75 Prozent.

Fischereiabkommen mit der Europäischen Union
Durch Überfischung von Nord- und Ostsee sowie des Mittelmeers sah sich die EU seit den 1980er-Jahren gezwungen, ihre Fangflotten auch an die westafrikanische Küste zu schicken, um den stetig steigenden Bedarf an Edelfischen in Europa zu decken. Ein Fischereiabkommen mit dem Senegal lieferte die rechtliche Grundlage, in den Hoheitsgebieten des Landes fischen zu dürfen – gegen eine vergleichsweise lächerliche Ausgleichszahlung von jährlich 16 Mio. Euro. Dieses Abkommen wurde 2006 nicht wie vorgesehen erneuert, weil aufgrund der durch Überfischung zurückgegangenen Fischgründe die EU noch weniger Ausgleichszahlungen vornehmen wollte. Immerhin einigten sich die EU-Staaten im Juli 2013 auf eine Reform, die es verbietet, den Beifang wieder zurück ins Meer zu kippen. Für das Jahr 2017 wird die Durchsetzung dieses Verbots immer noch als wesentliches Ziel angegeben.

Frontex
„Frontex (französisch: Frontières Extérieures – Außengrenzen) ist keine Grenzpolizei, sondern eine Agentur der Europäischen Union und wurde zum 1.5.2005 durch die Verordnung Nr. 2007/2004 der EG gegründet. Frontex soll dazu beitragen, die Außengrenzen der EU zu schützen. Frontex beschäftigt Vertragsbedienstete und Entsandte von Behörden der Mitgliedstaaten. (…)Frontex’ Ziel ist es nach eigenen Angaben dazu beizutragen, dass ‘Europas Grenzen offen und sicher bleiben’. Frontex hat hierbei drei zentrale Aufgaben: 1. analysieren, 2. koordinieren und 3. unterstützen. (…) Frontex ist eine Agentur mit Sitz in Warschau.
(…) Seit seiner Gründung erhöhte die EU das Budget von Frontex fast kontinuierlich. 2016 stehen der Grenzschutzagentur 254 Millionen Euro zur Verfügung. Im Vergleich: Die europäische Polizeibehörde Europol ist 2016 mit finanziellen Mitteln im Umfang von 100 Millionen Euro ausgestattet. (…) Menschenrechts- und Flüchtlingshilfsorganisationen werfen Frontex regelmäßig Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen international geltendes Flüchtlingsrecht vor (…).“
Quelle: http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/kurzdossiers/179679/frontex-fragen-und-antworten

Moros e christianos
"Mauren und Christen“ sind Fiestas mit historischem Hintergrund, die in vielen Gegenden Spaniens gefeiert werden. Es gibt rund 400 solcher Veranstaltungen dort. Die Fiestas finden im Gedenken an die Reconquista und die Kämpfe zwischen maurischen und christlichen Truppen zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert statt. Die Dramaturgie der Fiestas besteht in der Eroberung einer Stadt durch die Mauren und deren Rückeroberung durch die Christen. In den letzten Jahren ist ein Streit darüber entbrannt, ob diese Fiestas eine Verunglimpfung des Islams bedeuten oder eher einen völkerverbindenden Charakter haben.

Gemüseanbau in Andalusien
Die südspanische Region Andalusien, zu der die Provinz Almeria gehört, ist vermutlich das größte Gewächshaus Europas. Über 360 Quadratkilometer erstreckt sich das sogenannte Plastik-Meer. Drei Millionen Tonnen Obst und Gemüse werden hier in Treibhäusern jährlich produziert. Rund 70 Prozent sind für den Export bestimmt. Das Gemüsegeschäft mit Europa zu Dumpingpreisen, das Unmengen von Trinkwasser erfordert, funktioniert bisher auch deshalb so gut, weil die etwa 100.000 Arbeitskräfte oft weit unter dem offiziellen Stundenlohn bezahlt werden. Gut zwei Drittel der Arbeiter sind spanischer Nationalität, der Rest Immigranten vor allem aus Marokko und Schwarzafrika, inzwischen auch aus Rumänien und Bulgarien.

Zu den Autoren

Peter Heller
1946 in Prag geboren, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und arbeitete anschließend bei Fernsehsendern in Asien und Lateinamerika. Seit vielen Jahren ist er in Deutschland als Dokumentarfilmer und Produzent tätig. Wichtig sind ihm nicht nur afrikanische Themen, sondern auch die Beschäftigung mit der deutschen Gesellschaft. Der Filmemacher erhielt mehrere internationale Auszeichnungen, darunter auch den „Prix Europa“, den wichtigsten europäischen Fernsehpreis.

Filmografie – Eine Auswahl zum Themenfeld „Afrika“
1976      Die Liebe zum Imperium
1979      Mbogos Ernte
1981      Usambara – Das Land, wo der Glaube Bäume versetzen soll
1983      Wie andere Neger auch
1984      Mandu Yenu
1988      Die Mulattin Else oder eine deutsche Art zu lieben
1988      African Lady – Die Kinder von Foufou & Coca Cola
1990      ASIKEL – Die Reise
1996      Die Grille mit dem Maulkorb. Eine Mediengeschichte aus Afrika
1996      Freiheit – Gleichheit – Mütterlichkeit. Eine Frauengeschichte aus Afrika
1996      Der Herbst der Despoten Eine Königsgeschichte aus Afrika
1997      Manga Bell – Verdammte Deutsche?
2001      Cottonmoney & Die Globale Jeans
2002      Saubere Ernte – Mavuno Safi
2003      Rauchopfer – Strategien der Tabakmultis in Afrika
2008      Plattln in Umtata – Mit der Biermösl Blosn in Afrika
2009      Schadeberg schwarz-weiß
2009      Kolonialmama – Eine Reise in die Gegenwart der Vergangenheit
2010      Comrade Goldberg Terrorist / Befreiungskämpfer
2011      Yaayboy – Vom Fischen im Trüben
2012      Süßes Gift – „Hilfe als Geschäft“
2015      Markt der Masken
2016      Barça ou Bassa – Barcelona oder Tod
2016      Life-Saaraba-Illegal (zusammen mit Saliou Sarr und Bernhard Rübe)

Saliou Sarr
Der in seiner Heimat Senegal als der Musiker und Griot „ Alibeta“ bekannte Künstler ist der Cousin der beiden Brüder im Film. Alibeta war Teil der Demonstrationen im Senegal, die den alten Präsidenten abgesetzt haben und die zu einem demokratischen Putsch führten. In seinen Liedern singt er über die Probleme in seinem Land, für eine bessere Zukunft und insbesondere für bessere Chancen für die Jugend des Senegal.

Bernhard Rübe
Der Filmemacher, Drehbuchautor und Kameramann ist vor allem durch Naturdokumentationen für seine eigene Produktionsfirma bekannt geworden. In „Life-Saaraba-Illegal“ zeichnet er vor allem für die Kamera verantwortlich.

Didaktische Hinweise

Während die Flüchtlingsbewegungen über die Balkanroute, mit der im Jahr 2015 nach der Öffnung der Grenzen vor allem Flüchtlinge aus Syrien nach Deutschland kamen, weitgehend zurückgegangen sind bzw. von staatlichen Seiten und Grenzschließungen unterbunden wurden, gelangt eine hohe Anzahl von Bootsflüchtlingen aus afrikanischen Staaten weiterhin nach Europa. Der Dokumentarfilm von Peter Heller, Saliou Sarr und Bernhard Rübe erhellt die Hintergründe dieser Entwicklung und regt dazu an, sich eine eigene (unabhängige) Meinung zu bilden zu können und zu überlegen, was man selbst dazu beitragen könnte, damit es den Westafrikanern im eigenen Land besser geht und sie Europa nicht mehr als „Saaraba“ benötigen.

Jedes Filmkunstwerk – und dazu gehören selbstverständlich auch Dokumentarfilme – möchte nicht nur als thematischer Aufhänger dienen. Zur inhaltlichen Auseinandersetzung und Diskussion wurden einige erste Fragestellungen entwickelt, die sich bei Bedarf und in Ergänzung mit den beiden anderen Filmen über Niodior noch ausbauen und vertiefen lassen. Die Dramaturgie, die adäquate oder vielleicht nicht immer überzeugende Umsetzung der Themen in eine ästhetische Form dürfen bei einer Auseinandersetzung mit den Inhalten jedoch nicht unter den Tisch fallen. Als Anregung, sich auch mit den filmsprachlichen Mitteln zu beschäftigen und ggf. einzelne Bildmotive, Szenenfolgen und Bildübergänge (Montage) als Grundlage für ein Gespräch oder ein Diskussion zu wählen, wurde daher ein Arbeitsblatt entwickelt, das weder Anspruch auf Vollständigkeit ergebt noch systematisch „abgearbeitet“ werden muss.

Anknüpfungspunkte des Films für den Unterricht bieten sich für Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren in den Fächern Deutsch, Sozialkunde, Politik, Geografie und natürlich Ethik/Religion, aber auch im Rahmen von Kunst und Medienerziehung. Auch für die Erwachsenenbildung ist der Film gut geeignet, zumal er in der Wortwahl und den Erzählungen der Protagonisten (in mehreren Sprachen) verständlich ist. Unbedingt zu berücksichtigen ist allerdings, dass das Publikum bereits Erfahrungen mit Untertiteln haben oder die entsprechende Bereitschaft dazu aufbringen sollte. Eine deutsche Synchronfassung wäre der Intention des Films abträglich, denn nur in Originalfassung bleiben die kulturellen und sprachlichen Besonderheiten der jeweiligen Länder erhalten

Einstiegsfragen und/oder Arbeitsaufträge

  • Werden Aladji und Souley eines Tages (schon bald) in ihre Heimat zurückkehren?
  • Warum hat Aladji in zehn Jahren Spanienaufenthalt seine Familie nie besucht?
  • Warum unterscheiden sich frühere Migranten aus Westafrika stark von den heutigen? Welche Grunderfahrungen machten sie damals, welche heute?
  • Warum lassen sich die Bootsflüchtlinge nicht pauschal als Wirtschaftsflüchtlinge abstempeln?
  • Inwieweit trägt Europa eine Mitschuld daran, dass so viele Migranten aus Westafrika nach Europa wollen?
  • Welche Gründe und Motive haben die Jugendlichen auf Niodior, ins „gelobte Land“ aufzubrechen? Können Sie diese Motive nachvollziehen?
  • Warum lassen sie sich auch von den Risiken der Flucht nicht abschrecken?
  • Welche Rolle spielen der Glaube (die Religion) und die Kultur bei der Emigration?
  • Gehen die Spanier mit dem Thema Migration und mit den illegalen Einwanderern anders um, als beispielsweise die Deutschen? (Recherchieren Sie hierzu ggf. auch zum Thema Arbeitsbewilligung.)
  • Welche Rolle spielt der Geldtransfer der Migranten in ihre Heimat für die Familien und für das Land insgesamt?
  • (Wann) ist die Entwicklungshilfe Europas für Afrika überhaupt sinnvoll?
  • Was müsste im Senegal passieren, damit mehr Leute im Land bleiben?
  • Was sollte die deutsche und europäische Politik dafür tun?
  • (Was) kann der deutsche Verbraucher selbst tun, damit die Menschen aus Westafrika im eigenen Land bleiben wollen?
  • Wie interpretieren Sie den Filmtitel?

Arbeitsblatt: Filmsprache

Literatur- und Medienhinweise, Links (Auswahl)

  • Asfa-Wossen Asserate:„Die neue Völkerwanderung. Wer Europa bewahren will, muss Afrika retten, Propyläen Verlag, Berlin 2016
  • Amor Ben Hamida: Aufgetaucht: Zum Paradies via Lampedusa, Ben Hamida International 2013
  • Fatou Diome: Der Bauch des Ozeans, Diogenes Verlag 2005; Erstausgabe: Le Ventre de l’Atlantique, Hachette 2005
  • Karim El-Gawhary, Mathilde Schwabeneder: Auf der Flucht: Reportagen von beiden Seiten des Mittelmeers, Verlag Kremayr & Scheriau 2015
  • Florence Tsagué Assopgoum: Migration aus Afrika in die EU: Eine Analyse der Berichterstattung in Deutschen und Senegalesischen Zeitungen, VS Verlag für Sozialwissenschaften 2011
  • http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/kurzdossiers/179679/frontex-fragen-und-antworten
  • Dossier der bpb zu Frontex
  • http://www.deutschlandfunk.de/afrikanische-fluechtlinge-europa-und-die-neue.1310.de.html?dram:article_id=370676
  • Bericht Deutschlandfunk online über afrikanische Flüchtlinge in Europa
  • http://www.deutschlandradiokultur.de/pestizide-satt-die-anbaubedingungen-in-der-suedspanischen.979.de.html?dram:article_id=314750
  • Bericht Deutschlandradio Kultur online vom 23.03.2015
  • https://ec.europa.eu/fisheries/cfp_en
  • Website der Europäischen Kommission zur Fischerei (mit Publikationsliste)
  • https://www.nzz.ch/eine-welt-unter-folie-1.18081276
  • Das "Plastic-Meer" von Almería. Eine Welt unter Folie, NZZ vom 5.5.2013
  • https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/fluechtlinge/zahlen-fakten.html
  • Website der UNO-Flüchtlingshilfe
  • http://www.wwf.de/themen-projekte/meere-kuesten/fischerei/fischereipolitik-in-europa/
  • Website des World Wide Fund For Nature (WWF) zum Thema Fischerei mit Links zu weiteren Publikationen

Filmhinweise

Yaayboy
Regie: Peter Heller. Deutschland 2012, Dokumentarfilm, 25 Min., OmU
Bezug DVD: EZEF

Die Piroge (La pirogue)
Regie: Moussa Touré. Frankreich, Senegal 2012, Spielfilm, 87 Min., OmU
Bezug DVD: EZEF

Unterm Sternenhimmel (Des Étoiles)
Regie: Dyana Gaye. Frankreich, Senegal 2013, Spielfilm, 88 Min., OmU
Bezug DVD: EZEF

„Fremd ist der Fremde nur in der Fremde“ – Filme zum Thema Migration
Themen-DVD mit 8 kurzen Spiel- und Dokumentarfilmen verschiedener Regisseure
Produktion: EZEF, Deutschland 2014, Gesamtlaufzeit ca. 180 Min.
Bezug DVD: EZEF

Autor: Holger Twele
Redaktion: Bernd Wolpert

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