Frag nicht, warum

Die 17jährige Anousheh lebt mit ihren streng muslimischen Eltern und zwei Brüdern in Karachi, der größten Industriestadt Pakistans. Der Film porträtiert die Jugendliche auf der Suche nach der Verwirklichung ihrer persönlichen Freiheit. Mit ihrem Vater kann sie zwar über alles diskutieren, aber gegenüber der Tradition ist er zu keinerlei Zugeständnissen bereit. Und Anousheh will sich mit vielem nicht abfinden, was die Tradition für die Frauen vorschreibt – denn immer seien es die Männer, „die alles interpretieren, den Koran, die Gesetze“ und vieles mehr. An religiösen Fragen ist sie durchaus interessiert, doch die Teilnahme am Koranunterricht in einer strenggläubigen Frauengruppe bringt sie schnell zur Erkenntnis, daß sie ein anderes, offeneres und liberaleres Verständnis des Islam hat. Sie weiß deshalb, daß sie viel Geduld und Beharrlichkeit brauchen wird, um ihren Weg gehen zu können.

Das Porträt der pakistanischen Filmemacherin Sabiha Sumar ist mit großer Sympathie, aber auch mit kritischer Distanz gezeichnet. So stellt sie Anousheh auch sehr provokative Fragen und gibt sich nicht damit zufrieden, wenn diese ihr ausweichend antwortet. So entsteht ein vielschichtiges Portrait einer Jugendlichen auf der Suche nach der Verwirklichung ihrer persönlichen Freiheit und zugleich ein differenziertes Bild, wie es um die Rechte von Frauen in Pakistan bestellt ist. Die große Offenheit, mit der sich alle Familienmitglieder auf den Film eingelassen haben, gibt einen Einblick in das Familienleben und dessen typische Auseinandersetzungen, die sowohl Jugendlichen wie Erwachsenen bei uns sehr vertraut sind.

Kurzinfos

1999
Regie
Sabiha Sumar
Altersempfehlung
ab 14 Jahren
Länge
30 Minuten
Format
DVD
Sprache
Sprachfassung
OmU
Themen
Arbeitshilfen