Vater und Sohn sind im äthiopischen Hochland mit ihrem Esel unterwegs zum entfernt gelegenen Markt, wo sie einen Sack Getreide verkaufen wollen. Der Vater lässt den ermüdeten Sohn auf dem Esel reiten, er selber geht zu Fuß.
Unterwegs begegnen sie verschiedenen Personen, die ihnen Ratschläge bezüglich ihrer Fortbewegungsart erteilen: Da ist einmal ein Priester, der dem Vater Vorhaltungen macht, er habe zuwenig gespendet. Und außerdem dürfe er den Sohn nicht verwöhnen, indem er ihn auf dem Esel reiten ließe.
Vor lauter schlechtem Gewissen folgt der Vater seinem Ratschlag und setzt sich selber auf den Esel. Auf der großen Straße angelangt, kommen sie an einem neureichen Händler vorbei, der seine jugendlichen Helfer antreibt, Lebensmittelsäcke zu verladen. Das Korn stammt offensichtlich aus einer Lieferung der Entwicklungshilfe und scheint eine Provision für den Händler zu sein; ein Zeichen für die im Land herrschende Korruption. Er hält nicht viel von den Bauern, die in seinen Augen zu wenig effizient arbeiten und rät den beiden eindringlich, sich zu zweit auf den Esel zu setzen. Dieser bricht unter der Last beinahe zusammen und wird bockig, bis es dem Vater zu bunt wird und er ihn zu schlagen beginnt. In diesem Augenblick fährt ein Fahrzeug mit italienisch sprechenden Entwicklungshelferinnen an ihnen vorbei. Die beiden Frauen bekommen die Szene mit und sind empört. Sie halten an und fordern den Vater über ihren Dolmetscher auf, den Esel in Ruhe zu lassen. Als der Vater merkt, dass er es mit Helferinnen zu tun hat, verlangt er von ihnen, ihm doch zu helfen. Sie aber fertigen ihn mit dem nicht ganz ernst gemeinten Ratschlag ab, er solle doch einfach den Esel tragen. Anfänglich etwas ungläubig folgt der Vater ihrem Rat und trägt tatsächlich den Esel.
Während einer kurzen Rast an einem klaren Bach wundert sich der Sohn, weshalb all die Menschen sie so verwirren. Der Vater erwidert, dass man auf der Strasse als Ort der Begegnung nicht auf alle hören und schon gar nicht verstehen könne. Sie sollten ab jetzt auf ihren Kopf hören und dem Herzen folgen, wie es die Vorfahren einst taten. Als sich erneut ein Mann darüber aufhält, dass der Vater laufen muss, lachen beide und erreichen schliesslich den Markt.
Menged - Auf dem Weg
2006
Regie
Daniel Taye Workou
Altersempfehlung
ab 10 Jahren
Länge
21 Minuten
Format
DVD
Genre
Sprache
Sprachfassung
OmU