Mit dem von der US-amerikanischen CIA unterstützen Putsch wurde am 11. September 1973 der demokratisch gewählte Präsident Chiles, Salvador Allende, gestürzt und die Demokratie durch eine der brutalsten Militärdiktaturen des 20. Jahrhunderts ersetzt. Salvador Allende war die Leitfigur eines demokratischen Experiments, das in vielen Teilen der Welt große Beachtung fand. Chiles friedlicher Weg zu einer gerechteren Gesellschaft bedeutete für einen großen Teil der Chilenen die gelebte Utopie. Bis heute gilt Salvador Allendes kurze Regierungszeit von 1970 bis 1973 deshalb als ein herausragendes Moment in der jüngsten Geschichte Lateinamerikas. Der Chilene Patricio Guzmán, der diese Zeit als junger Filmemacher erlebte, realisierte mit diesem Film ein sehr persönliches und ganz auf die Figur Salvador Allendes zugeschnittenes Portrait. Guzmán zeichnet mit eindrücklichem Bildmaterial die soziale und politische Herkunft Allendes nach, seinen politischen Aufstieg, die von ihm eingeleiteten Reformen bis hin zu seinen letzten Studen, die mit dem Suizid im belagerten Präsidentenpalast endeten.
"Ein Land ohne dokumentierte Geschichte ist wie eine Familie ohne Familienfoto. Eine inhaltslose Erinnerung", sagt Patricio Guzmán. Einige der Fotografien und Dokumente über den Präsidenten hatte dessen Amme über 17 Jahre lang in der Erde vergraben versteckt gehalten, weil Pinochets Gefolgschaft auch alle Erinnerungen auszulöschen und zu vernichten suchte, um die chilenische Geschichte umzuschreiben und politische Alternativen schon im Ansatz zu ersticken. Wie ein Archäologe begibt sich Guzmán deshalb auf die Suche nach den Ruinen der Vergangenheit – und so werden die Mauern, auf denen das chilenische Volk damals seine revolutionären Ideen zum Ausdruck brachte und die heute unter einer dicken Schicht des Vergessens liegen, zu einem Sinnbild dieser filmischen Rekonstruktion.
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